STEELWINGS - Still Rising

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VÖ: 25.11.2022
Bandinfo: STEELWINGS
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

Vierzig Jahre nach ihrer Gründung sind die schwedischen Hard Rocker STEELWINGS "still rising". Falls du, geschätzter Leser, nicht zufällig aus Schweden kommst und dir die Band bislang noch kein Begriff war, ist das keine große Schande. Nach der Gründung als STEEL WINGS Anfang der 1980er Jahre warf man eine knappe Handvoll Demos und eine Single unters Volk und schaffte es mit einem Song gemeinsam mit EUROPE, TREAT und HEAVY LOAD auf ein Charity Album. 1989 veröffentlichte die Band (bereits unter dem leicht modifizierten Namen STEELWINGS) ihr Debütalbum "Steelwings" - und verschwand sogleich in der Versenkung.

2007 kam es zu einem Reunion-Gig anläßlich des 700-jährigen Jubiläumfsfestes der Stadt Markaryd. Über weitere Aktivitäten ist wenig überliefert und so dauerte es weitere zwölf Jahre bis die Band sich zu einem Comeback-Album entschließen konnte. "Back" erschien 2019 und hatte mit gediegenem Altherren-Rock wenig Aufsehenerregendes zu bieten. Dennoch war das Album der Wegbereiter für einen Multialbum-Deal mit Pure Steel Records und hier stehen wir jetzt mit dem neuesten Wurf von STEELWINGS, welcher immerhin mit drei von fünf Originalmitgliedern der Band aufgenommen wurde.

"Still Rising" hat neben der hoffnungsfrohen Botschaft "Wir sind noch lange nicht am Ziel!" deutlich ambitionierteren (Hard) Rock zu bieten als das Comeback-Album vor drei Jahren. Mit "Hell Or High Water" steigen die Schweden gelungenerweise mit einem der stärkeren Songs dieser Veröffentlichung ein. Eine fett groovende Rock 'n Roll Walze, gut aufgebaut und getragen von der soliden Stimme Tommy Söderströms. In ein ähnliches Horn stößt "Stand Up And Fight", dessen herausragendes Gitarrensolo den etwas zu einfach gestrickten Refrain deutlich in den Schatten stellt. Damit ist das Pulver vorerst verschossen. "Break Of Day" und der Wannabe-Stadionrocker "Hey Hey" plätschern so dahin. "Like A Shadow In The Night" könnte eine schwächere SAXON-Nummer sein, was nicht nur an der stimmlichen Ähnlichkeit der beiden Sänger hängt. "Rocket" hebt dann endlich das Niveau wieder an, offenbart aber auch leider einmal mehr das Manko, gut herausgespielte Elfmeter (die gelungenen Strophen) in Tore (die wirklich einfallslosen Refrains) zu verwandeln. Kaum hab ich es gschrieben kommt auch schon "My Rock 'n Roll" um mich Lügen zu strafen. Hier dümpelt der Song vor sich hin, bis ein gut gelungener Chorus den Song unerwartet auf das nächste Level hochstuft. Extrapunkte für die Cowbell. "Rock On" läutet mit GREAT WHITE Vibes die Schlußviertelstunde ein, bevor wir mit schweren Schritten durch das paradox betitelte "Easy To Go" stampfen und schließlich mit "Heat Of The Night" noch ein spätes kleines Highlight finden.

Nachdem STEELWINGS ja immer noch aufsteigen, dürfen wir uns über genügend Luft nach oben freuen. Gegenüber "Back"  gibt es jedenfall schon eine deutliche Steigerung und somit darf man optimistisch dem nächsten Album entgegenblicken.

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: adl (25.11.2022)

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