IRDORATH - Götterdämmerung MMXXII

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VÖ: 20.05.2022
Bandinfo: IRDORATH
Genre: Black / Thrash Metal
Label: Art Gates Record
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Wer schon mal Gothic II gezockt hat, dem wird der Name IRDORATH sicherlich ein Begriff sein. Nein, es gibt kein Revival des Games, aber dafür eine Neuauflage des 2007 erschienenen Album „Götterdämmerung (Zorn der Elemente)“. Die österreichischen Black Metaller IRDORATH haben beschlossen, altes Zeug zu recyceln und in abgespeckter Form als EP in die digitale Welt hinauszuschmeißen.
 
Mit der Neuauflage haben die Kärntner sich Mühe gegeben: das Albumcover wurde aufpoliert, der damalige Sänger für die Aufnahme ins Boot geholt und präsentiert sich insgesamt im qualitativ besseren Sound. Sie haben lediglich das Intro und Outro weggelassen. Der Arbeitsaufwand für das Reissue zeugt von Authentizität und punktet damit auf jeden Fall. Trotzdem fühlt sich „Götterdämmerung MMXXII“ noch nicht wie ein Klassiker an, da fehlen noch ein paar Jährchen.  


 


Eine Frage tut sich bei mir aber auf: 2007 galt „Götterdämmerung“ als Full-Length Album und jetzt wird es als EP bezeichnet, obwohl der einzige Unterschied darin besteht, dass nur drei Minuten an Spielzeit weggelassen wurden. Laut Definition spricht man ab einer Spiellänge von 30 Minuten oder mehr von einem Album – das Reissue hat mit seinem insgesamt 7 Liedern gute 32 Minuten. Mir ist bewusst, dass auf kleinen Dingen herumhacke und jedem eingefleischten IRDORATH-Fan auf die Füße trete, doch man darf sich doch mal wundern.
 
Was mich noch mehr wundert, ist die Notwendigkeit ein Reissue produzieren zu müssen. Ein kurzer Blick auf den Spotify Account der Band und schon springt einem „The Final Sin“ ins Auge.  In den Top 5 sind drei davon vom zuletzt erschienenen Album in der Liste, was heißt, dass das Recyceln von altem Material nicht nötig gewesen wäre.
 
IRDORATHs „Götterdämmerung MMXXII“ ist noch zu jung, um alt zu sein und klingt zu nostalgisch um als modernisiertes Klassikeralbum zu gelten – der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht so ganz. Ich hätte mir lieber eine Single gewünscht, da gerade ihr aktueller Musikstil bei den Zuhörern gut ankommt. „Chains Of Virtue“, “Debaptized“ und Divine Delusion“ vom „The Final Sin“ stehen in der Spotifyliste (im Vergleich zu ihren anderen Alben) hoch im Kurs und schreit geradezu nach neuem Material. Nur leider schwelgen IRDORATH zu sehr in Erinnerungen an die Vergangenheit…



Bewertung: 1.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (17.11.2022)

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