VENUS - Project Lamda

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VÖ: 29.07.2022
Bandinfo: VENUS
Genre: Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

Die passen in keine Schublade. Selten hat eine Aussage so sehr gepasst wie bei VENUS aus Griechenland. Die vor einem Jahr gegründete Band besteht aus den beiden Freunden Giorgos Verginis und Antonis Avtzis, die sich eigenen Aussagen zufolge bereits ewig kennen und gemeinsam Musik machen. Als Inspiratinosquellen führen sie KREATOR, VEKTOR, DEATH und MEGADETH an, ihr Genre bezeichnen sie als Horror/Sci-Fi/Thrash/Power Metal. Man könnte noch Prog-, Black und Melodeath Metal ins Rennen führen und hätte immer noch nicht ansatzweise beschrieben, was uns in den nun folgenden knapp 30 Minuten erwartet.

Kurz gesagt: "Project Lamda" ist Musik gewordener Irrsinn, verpackt in ganz viel technische Raffinesse und - auf ganz eigene Weise - Liebe zum Detail. Die beiden Protagonisten der Band teilen sich sowohl die Gesangslinien als auch die Gitarren. Dass die Drums offenbar vom berühmten RUNNING WILD Zeugler Angelo Sasso (Zwinki-Zwonki) eingespielt wurden, stört kein bisschen. Die vier Songs kommen mit ordentlich Wumms aus den Boxen. Und auch mit entsprechender Überlänge. "Art Of Illusion" und der Titeltrack "Project Lamda" kratzen an der Zehn-Minuten-Marke. Das müssen sie auch, denn VENUS haben in ihren Songs viel zu erzählen und verlangen dem Hörer damit nicht nur einiges an Aufmerksamkeit ab. Auch Geduld ist gefragt, denn der Wiedererkennungswert lässt auf sich warten. Dennoch werden scharfe Geschütze aufgefahren, etwa ein Klavier bei "Helios Abandoned" - was trotz des heftig-metallischen Klanggewitters überraschend gut funktioniert. Es passt zum Gesamtbild des Musik gewordenen Irrsinns.

Diese Band ist gefundenes Fressen für jeden, der sämtliche Scheuklappen abzulegen vermag und bereit ist, sich voll und ganz auf die querverstrebten Gedankengänge der beiden Freunde Giorgos und Antonis einzulassen. Subjektiv betrachtet ist mir das alles zu konstruiert und erzwungen, wenn ich die objektive Brille aufsetze gefällt mir allerdings die kompromisslose Unangepasstheit, mit der VENUS durch oben genannten Genres pflügt. Die passen halt in keine Schublade. Und das ist auch gut so.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: adl (09.09.2022)

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