TRAITOR - Exiled To The Surface

Artikel-Bild
VÖ: 08.07.2022
Bandinfo: TRAITOR
Genre: Thrash Metal
Label: Violent Creek
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die neuen Thronanwärter des Teutonic Thrash Königreichs melden sich heuer mit einer besonderen Scheibe zurück. Die Schwaben sind Kinder der deutschen Thrash Metalszene und geschätzte Kollegen der bekannten Metaller Tom Angelripper (SODOM) und Ziegler (ABANDONED). In mehrerer Hinsicht sind TRAITOR eine Eins-A-Band und mit ihrem neuen Album „Exiled To The Surface“ zeigen sie auch warum.
 
Wer genug von den ernsthaften Themen hat und sich nach übertriebener Gruselgewalt sehnt, ist bei TRAITOR genau richtig. Die Inspiration vom Track „66 Exeter Street“ stammt von einer alten Folge der „Akte X“-Serie, in der Mulder und Scully einem menschenfressenden Mutanten auf der Spur sind. Ihre Ermittlungen führen sie in die 66 Exeter Street, wo der Kannibale Menschenlebern verspeist - für die schwäbischen Thrasher ideale Vorlage für einen Song. Im Midtempo werden Neckbreakeriffs in die Saiten geschreddert und mit einem Gitarrengeheule zum Schluss, vor dem sich sogar Kerry King verneigen würde, getoppt.
 
Die Schwaben kannte ich schon länger, aber die „Total Thrash“-Doku, die ich im Kino sah, hat mich von ihrer Musik umgehauen. Für den Themensong ist TRAITOR verantwortlich gewesen und geschrieben. Die Hammernummer lautet genauso wie der Film und zeigt wie der heutige Teutonic Thrashsound klingt. In „Total Thrash“ eröffnet Mozer mit einem Bombenhagel aus präzisen Trommelschlägen, was sich dann zum Offbeat-Dauerfeuer entwickelt, gnadenlos, ohne Pause. Aber warte, es kommt noch besser: die Teutonic Thrashkönige Angelripper und Ziegler leihen ihre Stimmen, die den Song zum Overkiller machen.

Die bissigen Vocals von Mozer (Schlagzeug, Sänger) und die rasiermesserscharf gespielten Riffs von Hery und Koch vermischen sich zur puren Gewalt in Höllengeschwindigkeit. Allein der Schrei zu Beginn von der Nummer „Exiled To The Surface“ löst bei mir Gänsehaut am ganzen Körper aus. Jede Sekunde ist gefüllt mit heftigen Riffs, die auf Einen einprasseln wie aus einem Maschinengewehr.

Von einem ihrer alten Songs – nämlich „Teutonic Storm (2021)“ - wussten TRAITOR, dass sie den in der Vergangenheit nicht versauern lassen dürfen. Jetzt erlebt er in „Exiled To The Surface“ ein Revival. In soundtechnisch aufpolierter Frische knallt das Lied mit sattem Klang auf die zarten Öhrchen der harten Metaller.
 
TRAITORS schiere Power kennt keine Grenzen, was sich in ihrer Musik deutlich widerspiegelt. Seit 2009 sind sie fleißig am Musizieren und haben dabei eine gute Balance zwischen Qualität und Quantität gefunden. In vernünftigen Zeitabständen von drei Jahren knallen sie ihre verrückten Ideen in Form von Musik raus, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass die Band eine geldgeile Produktionsmaschine wäre. „Thrash Command“ (2015 „Venomizer“ (2015) „Knee-Deep In The Dead“ (2018)– all drei beinhalten Songs, die einem im Gedächtnis hängen bleiben, was man wirklich nicht von jeder Diskografie einer Metalband behaupten kann. Zum Beispiel „Thrash Kommando“ (Thrash Command, 2012), mit seinen harten deutschsprachigen Lyrics, das 2015 erschienene Lied „Teutonic Thrash“ (Venomizer), das meiner Meinung nach die rohe Gewalt von TRAITOR ungemein repräsentiert, oder der Moshpithit „Mad Dictator“ (Knee-Deep In The Dead). Jetzt kommen sie mit „Exiled To Surface“ daher und beigeistern die Metalheads aller Länder wieder mit bissigen Vocals, fetzigen Riffs und gnadenloser Trommelschlagpower, von der man nicht genug kriegen kann. Zurecht werden sie als Thronanwärter des Teutonic Thrashreichs angepriesen und wer nun vom Album so gehyped ist wie ich darf sich die nächste TRAITOR-Show entgehen lassen. That´s a Thrash Command!

 



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (13.08.2022)

ANZEIGE
ANZEIGE