RONNIE ROMERO - Raised on Radio

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VÖ: 15.04.2022
Bandinfo: RONNIE ROMERO
Genre: Hard Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

RRRRRONNIE ROMERO also: der Chilene mit dem klingenden Namen ist dem Schreiberling vorwiegend aufgrund dessen (also seiner, nicht meiner) Live-Festanstellung als Front-Sirene von des Meister’s BLACKMORE's RAINBOW-Reinkarnation bekannt und schlägt sich derzeit mit dem SCHENKER MICHL auf den Bühnen Europas herum. Muss man auch erst mal aushalten, sich längerfristig mit solch Primadonnen-Chefitäten abzugeben... aber vielleicht ein ideales Warm Up für eine angehende Ausbildung im Sozialbereich?
 
Zum Wesentlichen:
Der Album-Titel ist Programm und RONNIE zollt seinen (böse Zungen behaupten: die von seinem Label-Boss) Heroes der 70er und 80er Tribut - einzig BOB DYLAN’s „All Along The Watchtower“ ist aus den späten 60ern - und dabei ist dem Mann recht hoch anzurechnen, dass er auf vorliegender Cover-Scheibe (sprich in meinem Fall: vorliegendem mp3-Ordner) zumeist die Songs aus der zweiten Reihe ins Programm nimmt und halt nicht zum bereits zigsten Male gecoverte Evergreens von QUEEN & Co. (eh schier unmöglich, AUSTROFRED's „Eich Dodeln Gib I Gas“ noch zu toppen) durch den Jukebox-Fleischwolf dreht. 
 
Señor Romero haut sich dabei ins Zeug und legt durchwegs ein solides Brett hin, keine Frage - packend: URIAH HEEP’s „Gypsy“ und der Chorus von BALLARD’s „Voices“, dafür unpackbar: das verhunzte „Watchtower“ von DYLAN. Trotzdem dieser mit einer unvergleichlichen Rock-Röhre gesegnet ist, beschleicht einem aber doch desöfteren das Feeling, dass die Songs dabei summasummarum auf Autopilot runtergezockt werden und der Funke will nur relativ selten rüberspringen. Klingt eher so, als hätte er zur Happy Hour in zuvor erwähnter Karaoke-Bar vorbeigeschaut, um dort zwischen Tür und Angel eine Handvoll Nummern zu trällern und der Kollegenschaft erneut zu verdeutlichen, wo der Bartl seinen Sangria herholt. 
Kurzum: Trotzdem vor des Künstler’s stimmlichen Leistungen der Hut zu ziehen ist - so ein Album braucht im Jahre 2022 wohl keine Nase mehr und wenn, dann vielleicht als Erinnerung, um den B-Seiten der Originale im Plattenschrank erneut eine Chance zu geben. 
 
Scharfes Artwork übrigens, welches Farbgebung und Font-Auswahl betreffend etwas an die legendäre Guitar Hero-Saitenschrubberserie erinnert. Das Motiv der Lady in etwas unbeholfener Pose ähnelt dabei eher dem Sockenstülper-Artwork von RATT’s „Invasion Of Your Privacy“ – gottseidank wurde aber auf einen Song daraus verzichtet. Gibt’s von mir knappe 2,5 Punkte dafür.
 
Im Detail und wen’s interessiert:
1. Sin's A Good Man's Brother (Grand Funk Railroad)
Single von GRAND FUNK RAILROAD’s drittem Album „Closer To Home“ von 1970
2. Backstreet Love Affair (Survivor)
Von SURVIVOR’S 1986er Langrille „When Seconds Count“
3. No Smoke Without A Fire (Bad Company)
BAD COMPANY’s 1988er Scheibe „Dangerous Age“ 
4. I Was Born To Love You (Queen)
FREDDIE MERCURY’s 1985er Disco-Nummer und von QUEEN für’s 1995er Studio-Album-Finale „Made In Heaven“ einer Rock-Restaurierung unterzogen
5. Play The Game Tonight (Kansas)
KANSAS’ 1982er Rundling „Vinyl Confessions“
6. Carolina County Ball (Elf)
Aus ELF’s 1974er Scheibe mit selbem Namen
7. Girl On The Moon (Foreigner)
Von FOREIGNER’s 1981er „4“-Megaseller
8. Gypsy (Uriah Heep)
Debut-Single und Büchsenöffner von URIAH HEEP’s 1970er Erstling „...Very 'Eavy ...Very 'Umble“ 
9. Voices (Russ Ballard)
Single-Release von RUSS BALLARD’s 1984er selbstbenanntem 12“-Release
10. All Along The Watchtower (Bob Dylan)
Von BOB DYLAN’s achtem Studio-Release „John Wesley Harding“ von 1967
11. Since I've Been Loving You (Led Zeppelin)
Von LED ZEP’s 1970er „III“-Scheibe


Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Peter Haider (10.08.2022)

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