SINNER - Brotherhood

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VÖ: 15.07.2022
Bandinfo: SINNER
Genre: Heavy Metal
Label: Atomic Fire Records
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Lineup  |  Trackliste

Solider Metal der alten Schule mit zahllosen Riffs, heavy Gitarrensoli, Bässen und Drums. Dazu die energiegeladenen Stimmen von Mat Sinner und seinen Freunden und man hat ein garantiert astreines Metal Album produziert und vom Stapel gelassen. Genauso verhält es sich mit SINNERs neuem Album „Brotherhood“. Die seit Jahrzehnten aktive Band lässt die Fans nicht im Stich indem sie etwas Neues ausprobiert, sondern bleibt ihrem Stil treu, liefert die heavy stampfenden Songs, die man erwartet, ein paar Midtempo Nummern oder auch mal was Ruhigeres.

Schon beim Opener „Bulletproof“ hört man die Intensität, den typischen SINNER Sound, der Richtung preschendem Metal der britischen Art geht, mit heavy Riff-Attacken und speedbehaftetem Schlagzeug. Dazu gibt es neben Mat noch eine Vielzahl an Freunden, die das Mikro ergreifen, um dem Song ihren Touch zu verleihen. Im Handumdrehen hat man so einen Ohrwurm, der zum SINNER Klassiker werden kann, bevor es zum nächsten heavy-groovenden Song übergeht. „We Came To Rock” ist einerseits Party-Metal und andererseits ein typischer Signaturesong für die Band, der das Motto von den Musikern und den Fans gleichermaßen bedeutet. Der nächste Song in dieser Reihe ist „Brotherhood“. Der Titeltrack beschreibt die Rock- und Metal-Gemeinschaft genauso wie die Biker-Gesellschaft. „You are not alone, not even in the darkest moments” – das ist eine Phrase die für viele die Essenz des Metal bedeutet. Der Song ist eine Hymne an alle, deren wahre Familie die Gleichgesinnten sind. Mit dieser ins Ohr gehenden Nummer, die von den melodischen Rhythmen lebt und den Refrains, die super zum Mitsingen sind, ist das eine TOP-Live-Nummer. 

Nach den zwei Partynummern folgt das dunkel groovende „Refuse To Surrender“ mit einem sehr heavy wummernden Bass und Gitarrensoli, die den Song im Gleichgewicht halten. Der Text bringt wieder mal auf den Punkt, was wichtig ist – niemals aufgeben! Das nächste Motto des Metal wäre also hiermit verewigt und die Metal Klischees bedient.

Natürlich gibt es neben den sehr heavy rockenden Nummern auch einige, die moderat heavy sind und nicht ganz den Speed eines „We Came To Rock“ haben. Das mit sehr treffenden Lyrics versehene „Reach Out“ gehört zum Beispiel dazu. Oder (zumindest in meinen Augen) das Highlight des Albums, das nachdenkliche „The Last Generation“. Ein wohl überlegter Song, der harmonisch ist, ein hohes musikalisches Können der Band zeigt, und die Vielschichtigkeit des Inhalts mit Streicher/Keyboard-Tönen unterstützt. Zusätzlich ist dieser Song hervorragend gesungen. Die Vocals liefern ein variables Mittel, um die emotionalen Nuancen des Inhalts auszuloten. In meinen Augen die beste Nummer auf dem Album, weil hier sehr viel transportiert wird und das feinfühlige Songwriting auf allen Ebenen zum Zug kommt. Es wird auch mit fast siebeneinhalb Minuten Länge nie fad und man hat das Gefühl, es hätte noch länger dauern können. 

„Gravity“ ist wieder eine heavy groovende Nummer mit einem JUDAS PRIEST ähnlichem Speed, mit mehreren Sängern bzw. auch einer Sängerin und einem ausdrucksstarken Refrain. Diese Linie der sehr heavy Songs wird mit „The Man They Couldn’t Hang“ weitergeführt, bei dem zwischendurch der melodische Gesangspart auffällt, wo das Tempo rausgenommen wird, und sich die Melodie auch dem harmonischen Gesang anpasst. „The Rocker Rides Away“ rattert auch dahin und „My Scars“ ist ein weiterer neuer Song im Mid-Tempo Bereich, mit wuchtigen Riffs und darüber liegenden Soli. 

Eine Metal Band muss nicht immer hart sein. „40 Days 40 Nights“ beweist wunderbar das Gegenteil. Sie haben daraus eine schön gesungene Metal Ballade mit harmonischen Melodien gemacht. Insbesondere die dezenten Solo Gitarre Background lässt die Vocals noch besser zur Geltung kommen.

Zum Abschluss gibt es noch eine Cover-Nummer. SINNER haben sich über „When You Were Young“ von THE KILLERS hergemacht und dem Stück ihren persönlichen Touch verpasst. Der Unterschied kommt überwiegend durch die Stimme von Mat, und ist eine interessant Alternative zum Original.

In Summe ist „Brotherhood“ ein gelungenes Metal- bzw. typisches SINNER-Album, an dem man seine Freude hat und das die SINNER Fans begeistern wird, weil es die besten Seiten der Band zeigt.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (19.07.2022)

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