CHRISTOF LEIM - 101 Rock-Stories

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VÖ: 20.02.2022
Genre: Sachbuch
Label: Riva, Münchner Verlagsgruppe GmbH
Hören & Kaufen: Amazon

Wir schreiben das Jahr 2022 – die ganze Welt ist bevölkert von Handy-Zombies, die in jeder freien Sekunde auf ihr Smartphone starren, am Klo, an der Bushaltestelle, im Zug, wahrscheinlich auch beim Liebe machen.

Die ganze Welt?

Nein!!

Ein kleiner Teil der Bevölkerung wehrt sich gegen dauertongebende Benachrichtigungen (Ping – Jaqueline-Bernadette-Heaven hat Deinen Beitrag auf Facebook geliked) und nimmt immer wieder so komische Dinge in die Hand, in denen Buchstaben, zusammengefügt und in der richtigen Reihenfolge gesetzt, durchaus Sinn ergeben – BÜCHER!
Und um so ein Buch geht es heute und ich werde mein Bestmöglichstes dazu beitragen, euch auch in Zukunft mit Besprechungen dieser Dinger zu erfreuen.

Heute im Programm: „101 Rock-Stories –Anekdoten, Exzesse, Wilde Geschichten“ von CHRISTOF LEIM, seines Zeichens ein Hund auf der Geige, der etliche Jobs unter einen Hut bringt (oder es zumindest versucht) – Musiker, Journalist, Lektor, Manager, Veranstalter, Familienvater, S-Budget-Chippendale usw. usw.

Zum Buch selber:

Warum haben GREEN DAY Angst vor der Sesamstraße?
Wie kommt eine junge Dame auf die Idee, sich selber als Paket an die BEATLES zu schicken?
Wie gelangte ein junger, dänischer Nachwuchsschlagzeuger namens LARS ULRICH in das Booklet einer MOTÖRHEAD-LP?

Und, und, und...

So viele Fragen und auch so viele Antworten in diesem sehr informativen, witzigen und sehr gut geschriebenen Buch.
Es beginnt schon im ersten Kapitel, in dem der geeichte Leser erfährt, warum Axel Rose David Bowie hauen wollte.
Zuerst denkt man sich „ach, die Geschichte kenn ich doch“, ABER, sehr großes ABER, CHRISTOF gelingt es dank seiner jahrelangen Recherchen, in sämtlichen Geschichten interessante Kleinigkeiten und Querverbindungen einzubauen, die man so noch nicht kannte.

Wenn sogar ein METALLICA-Fanboy wie ich bei einer METALLICA-Story sagt „Ah, DAS wusste ich noch gar nicht“, wird das Ganze interessant. Man merkt in jeder Story, dass da erstens ein Mann vom Fach daran gearbeitet hat und zweitens jemand seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Stories sind aber nicht nur witzig und skurril, sondern teilweise sehr ernst.

Bei der Geschichte rund um das Unglück beim GREAT WHITE- Konzert, wo etliche Fans ihr Leben lassen mussten, sitzt man mit Tränen in den Augen vor dem Buch. Und auch die ganze Story rund um „Tears In Heaven“ wo ERIC CLAPTON versucht, die Trauer um den Tod seines Sohnes zu verarbeiten, lässt niemanden kalt.

Christof gelingt ein schöner Spannungsbogen mit Höhen und Tiefen, ist mal ernst, mal witzig und – ebenfalls ein großer Pluspunkt dieses Buches - es gibt keine Längen. Der Autor kommt immer schnell zum Punkt und langweilt die Leser nie.

Faizit: ABSOLUTE Kaufempfehlung.

 

Ps.: Jetzt hätte ich es mir leicht machen und einfach den kurzen Pressetext kopieren können, aber die Medienlandschaft ist eh schon voll mit dem üblichen Promo-Bla-bla, und außerdem interessierte mich einfach die Person Christof Leim, was er machte, macht und noch machen wird und ich war mir sicher, er hat etliches zu erzählen – und ich hatte Recht.
Aus einem anfänglich kurz angedachten Interview zum Buch wurde ein längeres und sehr, sehr nettes und interessantes Gespräch, das irrsinnig viel Spaß machte – man lasse den Wahnsinn beginnen: Hier gehts in Kürze zum Interview mit CHRISTOF LEIM.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Richard Metfan (20.06.2022)

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