BOMBER - Nocturnal Creatures

Ei, ei, ei – da wäre uns doch beinahe ein echtes Frühlings-Highlight des laufenden Stromgitarren-Jahres durch die Lappen gegangen! Aber zum Glück nur beinahe, denn zufällig bin ich doch rechtzeitig (vor dem Promo-Exitus der Scheibe) über das Debüt des schwedischen Kleeblattes gestolpert. 

Natürlich sind BOMBER (eventuelle Assoziationen zum gleichnamigen MOTÖRHEAD-Album laufen komplett ins Leere), wenn man sie komplett auf den Kern reduziert betrachtet, auch nur eine weitere Retro-Combo, die in den heavy-rockigen Gewässern der Achtziger und späten Siebziger fischt. Doch das tun BOMBER mit derartiger Leidenschaft und mit so viel Herzblut, dass Fans der genannten Epoche ganz schnell am Haken der Schweden zappeln werden.

"Nocturnal Creations" ist ein Album voller großartiger Melodien, mitreißender Rhythmen und mitsingtauglicher Refrains. Musikalisch arbeiten sich BOMBER dabei durch eine Schnittmenge aus 70s Hardrock und Protometal, 80s Glam, Stadion und Heavy Rock, einer Prise Sleaze und ein wenig AOR. Eingängigkeit ist das oberste Gebot, die Songs sind allerdings nicht nur gut als One-Time-To-Hear-Fastfood, sondern entfalten vielmehr eine exzellente Langzeitwirkung, nach dem sie sich einmal im Ohr festgesetzt haben.

Stücke wie "Zarathustra", "Fever Eyes", "A Walk Of Titans (Hearts Will Break)", "You've Got Demons" "Hungry For Your Heart" oder "Aurora" sind allesamt Hits. Aber auch das Instrumental "Kassiopeia" weiß zu gefallen. "The Tiger" und "Black Pants Magic" sind einen Tick schwächer als die vorgenannten Stücke, aber immer noch gute und vor allem etwas härtere Nummern.

Fazit:

BOMBER entführen die Hörerschaft auf ihrem Debüt in die gute alte Zeit, mit jeder Menge Songs, die wenn sie nicht neu wären, sondern tatsächlich aus den 70ern und 80ern stammen würden, heute bereits unter dem Schlagwort Evergreens laufen würden. Weiter so, meine Herren, und möglichst schnell mehr davon!