ROBIN TROWER - No More Worlds To Conquer

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VÖ: 29.04.2022
Bandinfo: ROBIN TROWER
Genre: Blues Rock
Label: Mascot Label Group - Provogue Records
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Lineup  |  Trackliste

DISCLAIMER: Das ist ein Blues/Bluesrock Album. Man darf sich also keine Speed-Rekorde erwarten. Auch wird in den Songs dieses Albums nicht kolportiert, wie die Beteiligten der Welt einen Haxen ausreißen möchten. Ein 76-Jähriger Weltklasse-Bluesgitarrist zieht hier Bilanz, und diese Bilanz sieht durchaus durchwachsen aus.

Dass ROBIN TROWER 1967-1971 Gitarrist bei Procol Harum war, sei nur am Rande erwähnt. Dass Kapazunder wie Steve Lukather (TOTO) und Mikael Akerfeldt (OPETH) ihn als wichtigen Einfluss nennen, wollen wir auch nicht unter den Tisch fallen lassen.

Aber wir leben im Hier und Jetzt, deshalb wollen wir uns dem aktuellen Album zuwenden! Wie es dem Blues so zu eigen ist, sind die behandelten Themen eher im Ausnahmefall sehr lebensbejahend.
Der Einstieg erfolgt mit „Ball Of Fire“ sehr laid back, der Bogen spannt sich dann vom schleppend-resignativen „No More Worlds To Conquer“ bis zu der zum Weinen schönen Schluss-Ballade “I Will Always be Your Shelter”.

Dazwischen wird das gesamte aktuelle Befindlichkeits-Spektrum abgehandelt. Bei „Cloud Across The Sun“ bringt ROBIN TROWER seine Enttäuschung über die zahllosen gebrochenen Versprechen der Polit-Eliten zum Ausdruck  und bei „The Razor's Edge” heißt es fast schon beklemmend-prophetisch: „Nations will tumble from the razor’s edge“.

„Deadly Kiss“ wirkt fast hypnotisch, das repetitive Klangmuster lässt den Ruhepuls unwillkürlich auf 30 Schläge in der Minute fallen. Weiß man, dass es in diesem Song um einen Junkie geht, bekommt der Song einen fast gespenstischen Anstrich.

Die Conclusio des Albums zieht ROBIN TROWER mit „Fire To Ashes“ bereits zwei Lieder vor dem oben erwähnten grandiosen Schlusslied. “Is this what we become?”, fragt er, und kleinmütig müssen wir die Frage bejahen.

Fazit: ROBIN TROWER versteht es in allen Songs, diese nicht mit seinem Gitarrenspiel zu „ertränken“, sondern er setzt mit enormem Fingerspitzengefühl Akzente, die unter die Haut gehen. Und Sänger Richard Watts hat den Blues  ganz offensichtlich tief inhaliert. Ein perfektes Amalgam, dass nur eine Benotung zulässt: „Perfect Score“.



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Harald (22.04.2022)

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