ET MORIEMUR - Tamashii No Yama

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VÖ: 08.04.2022
Bandinfo: ET MORIEMUR
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Transcending Obscurity Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Der Albumtitel „Tamahii No Yama“ lässt vermuten, mit welcher Kultur ET MORIEMUR sich auseinandergesetzt haben, nämlich Japan. Wie auch zu ihrem Griechenepos „Epigrammata“, haben sie sich wieder viele Gedanken zum Konzept gemacht und dabei ist Authentizität ihr oberstes Gebot. Die tschechische Band ist Experte, was atmosphärischen Metal betrifft, und würzt ihre Musik mit Black und Death-Elementen, das ihr neues Album zum einmaligen Erlebnis macht.

Neben der klassischen Bandbesetzung sind eine Reihe von Gastmusikern eingeladen worden, unter anderem ist Marek Matvija mit von der Partie, der eine traditionelle Flöte aus Japan spielt. Das sogenannte Shakuhachi (Gesundheit!) gibt sanfte Laute von sich und sorgt im 13-minütigen Longplayer „Takamagahara“ für traumhaft schöne Stimmung. Generell zeigt ET MORIEMUR, was sie so draufhaben, von melancholischen Klaviermelodien, herzzerreißenden Geigenstreichen, bis hin zu harten Gitarrenakkorden, ist alles dabei. Der Gesang richtet sich nach dem Sound der Instrumente und wechselt zwischen inbrünstigen Grunzlauten, hauchendem Geflüster sowie emotionalem Kreischen, immer mit Maß und Ziel eingesetzt, ohne schräge Töne. Ein Spektakel der Sonderklasse eben.

In „Otsuki“, „Nagoya“ und „Oshima“ weht ein rauer Wind. Hier werden Schläge in Trommeln gedonnert, Death Vocals ins Mikro gegrunzt und für den dramatischen Effekt gibt es Chöre und Streichinstrumente im Überfluss. Melancholie ist Teil ihres musikalischen Repertoires, die in „Izu“ und Sagami“ gut zur Geltung kommt. Als Zuhörer gibt man sich der bedrückenden Atmosphäre hin und berauscht sich am krächzenden Black Metalgeschrei des Sängers Nevělík.

 


ET MORIEMUR veranstalten keine Massenproduktion am laufenden Band, sondern nehmen sich Zeit, um Qualität abzuliefern. Sie geben ein Paradebeispiel ab, wie ein Konzeptalbum klingen muss und das japanisch-traditionell angehauchte „Tamahii No Yama“ ist eines davon. Hat man einmal einen schlechten Tag erwischt, ist es empfehlenswert mal reinzuhören, um seine miese Laune auf angenehme Weise durchleben zu können.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (01.04.2022)

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