VIO-LENCE - Let the World Burn

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VÖ: 04.03.2022
Bandinfo: VIO-LENCE
Genre: Thrash Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

VIO-LENCE sind der Bay-Area-Act der stets im Schatten der bekanntesten Gruppen wie METALLICA, EXODUS oder TESTAMENT stand. An der musikalischen Qualität kann dieser Status nicht liegen, den besten Beweis dafür lieferte die Gruppe selbst 1988 mit „Eternal Nightmare“, ich würde den Grund wohl eher im viel zu frühen Karriereende im Jahr 1993 suchen. Egal, nach 30 Jahren des Wartens gibts es endlich wieder neue Tracks von VIO-LENCE und somit eindeutig einen Grund zum Feiern, auch wenn die Ausgangslage eher trist war. Der Reunion lag nämlich die mittlerweile überstandene Krebserkrankung von Sänger Sean Killian zugrunde, die den Anstoß für ein Tributkonzert lieferte. Nachdem der Stein ins Rollen gekommen war und hier und da einzelne Shows absolviert wurden, wuchsen die Musiker langsam wieder zu einem funktionierenden Bandgefüge zusammen.

Nun präsentieren VIO-LENCE die Comeback-EP „Let The World Burn“ und klingen als ob die Band nie weggewesen wäre. Der Titeltrack wurde bereits vorab veröffentlicht, ist sicher bereits jedem Fan bekannt und enthält alle klassischen Trademarks wie mächtige Riffs, rasante Drumbeats, flirrende Soli, ein düsteres Break und Vocals mit jeder Menge Mitsing-Potenzial - kurzum ein programmierter Höhepunkt für künftige Konzerte. Nach einem ähnlichen Schema funktionieren alle übrigen Tracks mit Ausnahme des an 3. Stelle positionierten „Upon The Cross“, welches beweist, dass VIO-LENCE auch im mittleren Tempobereich brillieren, schleppendes Riffing und immense Brachialität werden mit  gleichsam abwechslungs- sowie einfallsreichen Gitarrensoli garniert.

So und nur so sollten Genrelegenden zum Comeback antreten: Durchgehend starkes Songmaterial, perfekter Sound und eine Menge Enthusiasmus als ob es die knapp 30 Jahre Pause nicht gegeben hätte! Da kann mann auch mal über den Makel des fehlenden Album hinwegsehen, denn besser eine EP mit fünf Granaten als eine lauwarme auf volle Albumlänge aufgeblasene LP, schließlich fällt „Let The World Burn“ mit 25 Minuten Spieldauer auch nicht viel kürzer als „Reign In Blood“ aus.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Michael Walzl (28.02.2022)

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