SANHEDRIN - Lights On

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VÖ: 04.03.2022
Bandinfo: SANHEDRIN
Genre: Heavy Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Yesssss! SANHEDRIN are back!!! Fast exakt drei Jahre nach "The Poisoner" holt das New Yorker Trio zum dritten Streich aus und serviert der Metalwelt erneut ein Meisterwerk auf dem Eisentablett. 

Ein paar Worte zur Historie des (geschlechtertechnisch gesehen) Old School Heavy Metal Gemischtwarenladens: 2017 veröffentlichten Frontröhre und Tieftonaxtschwingerin Erica und ihre beiden Mitstreiter ihr Debüt "A Funeral For The World", das im Untergrund mehr als nur ein wenig Staub aufwirbelte. Und auch der Nachfolger "The Poisoner" konnte die Metalgemeinde wie die Presse gleichermaßen begeistern. So landeten im Deaf Forever Magazin beide Longplayer jeweils als Album des Monats an der Spitze der Albumcharts.

Mit ihrem Zweitwerk waren SANHEDRIN gerade dabei so richtig durchzustarten, als der Band (wie so vielen anderen) fucking Anfang 2020 Corona einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machte. Doch der flotte Dreier steckte den Kopf nicht den Sand. Frust und Energie flossen in ein neues Album, und das Ergebnis sollte jeder (Heavy) Metal Fan zumindest mal gehört haben. Denn, um das eigentliche Schlusswort bereits vorwegzunehmen, SANHEDRIN beweisen erneut und eindrucksvoll, dass sie keine Eintagsfliegen sind und schaffen es sogar, ihr bisheriges Œuvre noch zu toppen.

Der Opener von "Lights On", "Correction", knüpft exakt da an, wo der Schlussakkord von "The Poisoner" mit "In From The Outside" aufhörte. Heavy Metal der klassischen alten Schule tönt aus den Boxen, und der Song groovt und rockt von Sekunde eins an wie die Hölle! Dazu kommen eine supereingängige Hookline und die unverwechselbare Stimme von Frau Stoltz, die der Musik die Krone aufsetzt.

Stücke wie der Titeltrack und "Lost At Sea" hauen in die gleiche Kerbe – generell sind SANHEDRIN noch mal eine ganze Ecke eingängiger geworden, ohne dabei großartig kommerzieller oder mainstreamiger zu wirken als früher. Und als direkten Kontrast gibt es dann in der Albummitte mit "Change Takes Forever" eine Nummer, die nicht beim ersten Anlauf im Ohr hängen bleibt, nach mehrmaligem Hören einen umso bleibenderen Eindruck hinterlässt.

"Code Blue" ist einer jener regelrecht minimalistischen Songs, die man auch schon von den beiden Vorgänger-Alben kannte, die dort aber noch wesentlich zahlreicher vorhanden waren als auf "Lights On". Das anschließende "Scythian Women" rotzt dann mit ordentlich Schmackes und herrlicher Punk-Attitüde aus den Boxen – das wird wohl die neue Live-Hymne. Nackenschmerzen sind bei diesem Hammersong auch garantiert!

"Heroe's End" erklingt ungemein episch und schleppend, beinahe doomig, ehe die Nummer im letzten Drittel regelrecht explodiert. Der absolute Wahnsinn! Der Albumcloser gaukelt dem Auditorium in der ersten Minute vor, eine Ballade zu sein. Doch dann treten SANHEDRIN mit breitem Grinsen im Gesicht noch einmal aufs Gas und schießen einen weiteren Kracher aus der Hüfte in Publikum: Bämm – Treffer! Und Ende.

 

Fazit:

Alter Verwalter, was für ein fulminantes Drittwerk! SANHEDRIN packen alles, was die beiden Vorgänger ausmachte in die neue Langrille, und setzen dann sogar noch einen drauf! Wir haben jetzt gerade mal Anfang März, aber die Konkurrenz im Bereich des klassischen Heavy Metal muss sich ganz warm anziehen. Denn SANHEDRIN haben mit "Lights On" ungeheuer hohe Maßstäbe gesetzt, an die wohl die wenigsten heranreichen werden.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (02.03.2022)

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