ALLEGAEON - Damnum

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VÖ: 25.02.2022
Bandinfo: ALLEGAEON
Genre: Technical Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Es wäre nicht ALLEGAEON, wenn bei einer neuen Scheibe nicht auch ein neues Bandmitglied dabei wäre: Jeff Saltzman wurde nach „Apoptosis“ (2019) an den Drums installiert – damit haben hat der US-Fünfer mittlerweile mehr Ex-Mitglieder als aktuelle. Das Kernteam der Band ist allerdings noch immer da – Gründungsmitglied Greg Burgess ist die Konstante, und Fronter Riley McShane und der zweite Gitarrist Michael Stancel haben auch schon die 5-Jahres-Schwelle überschritten.

Das ist wohl auch der Grund, dass ALLEGAEON den vor allem seit „Apoptosis“ eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen. War die Band davor eher dem zwar instrumental hochwertigen aber sonst eher geradlinigen technischen Death/Thrash verpflichtet, kommen seitdem (vor allem seit Riley McShane dabei ist, der mit seinen variableren Vocals der Band mehr Möglichkeiten gibt) immer mehr progressive Seiten zum Vorschein.

Und diese Entwicklung hat auf dem aktuellen „Damnum“ den vorläufigen Höhepunkt erreicht. So spielfreudig, variabel und immer wieder überraschend waren die Amis noch nie, und jetzt haben sie auch noch eine Menge an denkwürdigen Leads und Refrains dabei, mit denen nochmal mehr Leute auf die Jungs aufmerksam werden sollten.

Schon der Opener „Bastards Of The Earth” zeigt das: ein ruhiger Gitarren-Part mündet in ein mörderisches Black Metal-Riff, mit denen DARK FUNERAL auch ihre Freude hätte. Dem folgt ein ALLEGAEON-typischer treibender Death/Thrash Part, bevor es rockig wird und am Ende die cleanen Vocals ausgepackt werden. Auch das folgende „Of Beasts And Worms“ hat einen lässig treibenden Refrain, und „Into Embers“ ist gleich der nächste Hit, wo klassische ALLEGAEON-Parts mit progressiven Teilen vermischt werden. Die auch von früheren Alben bekannte spanisch-style Akustikgitarre kommt bei „To Carry My Grief Through Torpor And Silence“ mal wieder heraus, bevor „Vermin“ das Energielevel mit den Tribal-Drums am Anfang und dem geilen Refrain hochtreibt.

„Called Home“ zeigt vor allem die gesangliche Weiterentwicklung, wo neben Prog-Gesang bitterböse Growls und ein herrlich bissiger Refrain vorkommen. „Blight“ ist zum Großteil wieder oldschool-ALLEGAEON, wenn da nicht der plötzliche Auftritt eines Klaviers wäre, was auch wieder die Weiterentwicklung der Amis zeigt. „The Dopamine Void“ ist dann in einen ruhigeren Teil (Part 1) mit cleanen Vocals und einem schön singenden Bass, während der zweite Teil mit seinen Blastbeats und hyperaktiven ARCHSPIRE-Growls auf der härteren Seite liegt. Nach dem Zwischenspiel „In Mourning“ wird dann mit dem groovenden „Only Loss“ die Scheibe abgeschlossen.

Mit „Damnum“ haben sich ALLEGAEON endgültig von einer von vielen modernen, technisch-instrumental geprägten Death Metal Bands in eine hervorragende Prog-Death-Kapelle gewandelt, und der Schritt tut ihnen gut – „Damnum“ ist definitiv das beste Album der Amis bisher.



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Luka (24.02.2022)

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