IMMOLATION - Acts Of God

Nach einer bereits deutlich über 30 Jahren andauernden Karriere darf man die Amerikaner IMMOLATION durchaus als Death-Metal-Institution bezeichnen. 5 Jahre sind seit ihrem letzten Album „Atonement“ ins Land gezogen, höchste Zeit also einen Nachfolger zu präsentieren.

„Acts Of God“ setzt das bisherige Schaffen der Gruppe nahtlos fort. Nach dem einminütigen Intro „Abandoned“ legen IMMOLATION die Karten ohne zu zögern auf den Tisch. „An Act Of God“ ballert so straight nach vorne, dass man einfach mitbangen muss. Die Musik baut sich wie eine massive Wand vor dem Hörer auf, beim genauen Hinhören kann man jedoch die ausgefeilt geschichteten Gitarrenriffs entschlüsseln, versteht das rhythmische Konstrukt immer besser und lässt sich von den teils sehr eingängigen Melodien verführen. Die kompositorische Erfahrung von IMMOLATION ist jederzeit hörbar, weshalb während der relativ langen Spieldauer von etwa 52 Minuten niemals Langeweile aufkommt. Zahllose Breaks, Tempowechsel, meisterhaft arrangierte Riffs und der stets transparente Sound schaffen es die Aufmerksamkeit des Hörers dauerhaft zu binden. Trotz aller Komplexität verliert die Band aber nie den roten Faden, selbst die ausgefuchsteste Griffbrettakrobatik oder der extremste Drumbeat ist nie bloße Selbstverwirklichung, sondern dient stets dem jeweiligen Song. Außerdem fällt die Qualität der Stücke sehr homogen aus, hier wird man beim Hören nicht durch schwächere Songs aus dem persönlichen Death-Metal-Reigen gerissen.

Eine Band wie IMMOLATION wird unter dem Strich unweigerlich immer an den eigenen Klassikern gemessen. Ob sich „Acts Of God“ innerhalb der Diskographie der Gruppe langfristig emanzipieren kann, wird die Zeit zeigen. Vom derzeitigen Standpunkt aus betrachtet, ist IMMOLATION ein verdammt starkes Werk der alten Schule geglückt.