ABYSSUS - Death Revival

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VÖ: 21.01.2021
Bandinfo: ABYSSUS
Genre: Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
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Lineup  |  Trackliste

Er ist wieder da! Nein, nicht was ihr denkt. Old-School-Death-Metal made in the Middle of Somewhere in Time. Diese Jungs aus Athen beziehen sich auf den Psalm 42: Abyssus Abyssum Invocat! Latein! Echt jetzt? Das ist doch ein Sakrileg. Um die Kurve hier mit einem Joke zu kriegen: Ein Fehler zieht den nächsten nach sich. Warum nicht: (griechisch) Gnothi Seauton? Erkenne dich selbst. Ich meine „Seasons in the Abyss“ ist ein verdammt gutes Lied. Muss ja wohl kaum darauf hingewiesen werden, dass dafür Jeff Hanneman, seines Zeichens Oberabgrundhaudegen, dafür verantwortlich ist. Jedenfalls hauen ABYSSUS seit 2012 jedes Jahr ein Album, eine LP, bzw. sonstiges Abgründiges auf den Markt.
Um die Sache ins rechte Licht zu rücken, muss ich weiter darauf hinweisen, dass mir dieses Werk seitens eines Stormbringer-Kollegen mangels Zeitguthaben nahegelegt wurde. Dachte wohl, als gelernter Historiker im Jahre Schnee, find ich Slayer so schee.

Metal Of Death“ finde ich, ist wiederum ein lustiger Titel als Einstieg, weil diese Schwermetaller der guten alten Schule in den 90igern des letzten Jahrhunderts, Verzeihung Jahrtausends, picken geblieben sind. Kurz gesagt: Absolut eingängiger Thrash-Speed-Death-Metal. Nicht tot, nicht zu Tode gespielt, aber die Zombifizierung schreitet voran.

Hier allzu viele Kritikpunkte in den Fokus zu rücken, ist wohl wie Eulen nach Athen tragen, bzw. gefallene Engel in den Abgrund zu stürzen. Einer sei erlaubt: Verglichen mit der Röhre, die Tom Araya auf die Menschheit losließ, ist diese hier vergleichsweise das Biedermeier des Metals.

Genocide“, mittlerweile sind wir bei Track fünf angelangt, überrascht dann doch mit seinem, sagen wir mal klassischem, Intro aus dem Morgenland, das ich nicht genau zuordnen kann, womöglich das Osmanische Reich, dass durch heftigen Thrash-Metal abgelöst wird.

The Witch“ mit nur 2:51 Minuten besticht immerhin durch sehr druckvolles, schweres Gebolzte, wobei Gitarren, Bass und Double Bass wirklich gut harmonieren. Daraus, die gesamt Langrille ist gemeint, hätte meiner Meinung viel mehr werden können, weil ich überall gute Ansätze finde.



Fazit: Schwierig. Würde ich diese Review im Jahre 1991 geschrieben haben, es ist das Jahr nachdem SLAYER „Seasons In The Abyss“ in den Äther knallte, wäre diese Langrille dieser gefallenen Jünger aus der Wiege Europas, jups, Griechenland, ein echter Knaller. Weil wir uns aber im Jahre des Herren 2022 befinden, handelt es sich hier eher um ein aufgewärmtes Gericht aus der Gefriertruhe: Gulasch. Gulasch geht eh immer, der Abwechslung wegen greife ich gerne auf Produkte aus biologischem Anbau der näheren Umgebung zurück. Ein Beispiel: LIFE ARTIST mit „Lifelines“ aus dem Jahre 2021, das ich für eines der Alben des Jahres hielt, würde ich hier richtungs- bzw. zukunftsweisend anführen wollen. Tschuldigung, Jeff, der sich hoffentlich nicht im Grabe umdreht.  



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Richard Kölldorfer (17.01.2022)

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