TWELVE FOOT NINJA - Vengeance

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VÖ: 15.10.2021
Bandinfo: TWELVE FOOT NINJA
Genre: Progressive Metal
Label: Volkanik
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Lineup  |  Trackliste

TWELVE FOOT NINJA machen keine halben Sachen: wenn andere Bands neue Alben herausbringen, gibt es schon mal unterschiedliche Versionen, schöne Box-Sets usw. Aber die Australier bringen nicht nur eine neue Scheibe, sondern auch einen dazu passenden Comic, einen Roman („The Wyvern And The Wolf“ erzählt die Geschichte eines Samurai-Waisenkinds) – und auch noch zum Drüberstreuen ein Computerspiel („Uncle Brusnik’s Long Way Home“)!

Hut ab also vor dem Einsatz der Jungs um Fronter Kin Etik (Wortspielalarm!), aber wir wollen uns zuerst mal „Vengeance“ zu Gemüte führen, das mittlerweile dritte Full-Length Album. Und das startet gut: „Start The Fire“ brennt tatsächlich ein musikalisches Feuer ab, nach einem schrägen Electro-Ethno-Beat wird es heftig, bevor es einen schönen Wechsel zwischen heftigen Riffs und ruhigen Teilen gibt. Diese Dynamik zwischen laut/leise und ruhig/heftig wird über das ganze Album gut weitergeführt, bei „Long Way Home“ funktioniert das auch zur Perfektion. Der Titeltrack überzeugt mit einer eher electro-lastigen Ausrichtung, der höllische Beat passt aber unabhängig vom Instrument. Und auch „IDK“ wechselt zwischen einem geilen Groove und schrägen Oldschool-Computerspiel-Sounds.

Dass die Jungs Freunde von seltsamen Tönen sind, merkt man auch bei „Shock To The System“, wo TWELVE FOOT NINJA zwischen räudigen 80er-Jahre-Keyboards, Vocoder-Effekten und stimmungsvollem Klavier wechseln. Und natürlich kommt auch eine Tijuana-Trompete zum Einsatz – bei „Culture War“ gibt das den passenden Kontrast zum Vollgas-Riffing. Fast schon ruhig wird es gegen Ende des Albums – bei „Over And Out“ gibt es ein feines Duett mit JINJER-Frontfrau Tatyana Shmayluk (schön melodischer Refrain), und „Tangled“ ist schon fast eine Ballade geworden.

Dass TWELVE FOOT NINJA nichts für Genre-Puristen sind, war schon bei den letzten Alben klar, mit „Vengeance“ setzen die Australier allerdings noch einen in punkto Abwechslungsreichtum drauf. Kaum ein Genre oder Instrument wird nicht verwurstet – und trotzdem kling das Album als ein Ganzes harmonisch, auch weil die Songs zumindest ähnlich aufgebaut sind und die Dynamik zwischen schrägen oder ruhigen Instrumental-Parts und den Vollgas-Riffs fast durchgehend vorhanden ist. Insgesamt also ein ganz starkes Album, speziell für alle, die auch mal gern über den Tellerrand schauen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Luka (27.10.2021)

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