ABYSMAL GRIEF - Funeral Cult Of Personality

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VÖ: 02.11.2021
Bandinfo: Abysmal Grief
Genre: Doom Metal
Label: Sun & Moon Records
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Lineup  |  Trackliste

Holt den Séancetisch aus dem modrigen Keller, stellt die verstaubten Kerzen auf, es ist wieder Zeit für einen Doomklassiker. ABYSMAL GRIEF sind zurück - nach drei Jahren und einem Haufen an musikalischer Resteverwertung - gibt es endlich neue Gruselgeschichten für die gepiercten Öhrchen. „Funeral Cult Of Personality“ heißt das gute Stück und sorgt wieder Mal für schlaflose Nächte.

ABYSMAL GRIEF ziehen das Tempo an, „The Mysteries Below“ und „Reign Of Silence“ werden schnell gespielt, behalten aber den düsteren Charme. Sie sind richtige Headbangnummern, die eine willkommene Abwechslung liefern. Hier gibt der Sänger auch mehr Stoff: mehr Growls, mehr Power, mehr Hörspaß. Grave (Keyboard) passt sich der Geschwindigkeit an und versucht, in schmerzhafter Disharmonie Spannung zu erzeugen; ein gelungener Streich.


Nicht nur am Keyboard, sondern auch am Synthesziser zeigt er sein Können. Er zaubert eine Atmosphäre mit dem Klang von Instrumenten vergangener Zeit, der in jedem Lied zu hören ist. Eine Cembalomelodie in „Funeral Cult“ gibt der Nummer die richtige Portion an avantgardistischer Feinfühligkeit, um den Horror zu entfesseln, wofür ABYSMAL GRIEF bekannt sind. Wird es mal ruhiger, ertönt eine Orgel, die einem eine Gänsehaut verpasst, oder, wenn man es noch schauriger haben will, dann empfiehlt es sich „Idolatry Of The Bones“ Aufmerksamkeit zu schenken. Für den Leckerbissen hat sich die Band Unterstützung von Carlotta Ottonello, eine Violinistin, geholt. Da werden eingefleischten ABYSMAL GRIEF-Fans hellhörig, Ottonello hat bereits bei der Split "Dies Funeris/Farewell To Blind Men" (2026, Split) und "Blasphema Secta" (2018, Full-Length-Album) mitgewirkt.


Der Gesang ist eigen, aber das war er schon immer. Mit Necrothytus´ (Gesang) Stimme klingen die Songtexte wie Gruselgeschichten, die einem Angst einjagen. Sie wirken hypnotisch und anziehend, aber gleichzeitig unruhig und furchterregend. Zum Beispiel „The Grim Arbiter“: eingelullt vom Gesang schläft man fast ein, genau dann schlägt er zu, dann kommt sein unheimliches Lachen, sein Growl, der sich in die Länge zieht und das Verlangen, zu schlafen, ist vorbei - eine musikalische Folter, der man sich einfach hingeben muss.


Im Vergleich zum vorherigen Album „Blasphema Secta“ legen ABYSMAL GRIEF einen Zahn zu, was den Keyboardeinsatz betrifft. Wer aber nicht zum Zug kommt, ist der Bassist. Die Basslines fallen kaum auf, schwingen mit, ohne hörbare Anteilnahme. Soll aber nicht heißen, dass „Funeral Cult Of Personality“ ein Reinfall ist, das Keyboard legt sich mächtig ins Zeug und zeigt sich von seiner kreativen Schokoladenseite.

The End

 



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (29.10.2021)

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