SHORES OF LUNACY - Misery EP

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VÖ: 24.09.2021
Bandinfo: SHORES OF LUNACY
Genre: Deathcore
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Hinter SHORES OF LUNACY verbergen sich fünf junge Schweinfurter Musiker, die einst unter dem Namen WE, THE PLAGUE ihre Metal-Vorstellungen qualitativ umsetzten. Ihre selbstbetitelte erste EP gewann ihre Würze nicht nur aus der Kürze, sondern auch durch Authentizität. Düsternis und Härte verschmolzen, welche immer wieder mit US-amerikanisch inspirierten Melodiebögen gebrochen wurden - Damals wie heute ist Deathcore nicht das Musikgenre erster Wahl für Euren demütigen Stormbringer-Droog, aber auch diesmal ziehen die Schweinfurter die Schrauben an und ölen das Getriebe fachmännisch, damit es neben den Herzen ihrer Zielgruppe auch in die Schädel Unteteiligter einschlagen kann. Die "Misery EP" bietet vier neue englischsprachige Songs, die im Deathcore verortet sind, jedoch fruchtende Kurswechsel aufweist und unterhaltsame Inspirationen offenbart.

SHORE OF LUNACYs Härtgrad ist durch geschmeidige Tempowechsel, mal fast US-doomige Riffs und dann wieder peitschende Saiten-Hiebe (Zack! 5€ in die Kasse für exzellente Wortspiele) veredelt, weshalb sie das eine oder andere Metal-Ohrläppchen abreißen. Brutal Death Metal Growls, die ins Gurgeln geraten, mal kurz schweinisch aufquieken, sich dann in Danny Filths Zungenspitze verbeißen und sich später in wütende Rufe verwandeln, liegen passgenau auf dem Sound, weshalb die EP nicht nach einmaligem Hören in den unendlichen Tiefen von Headbanger-Regalen verschwindet.

Das Gesamtbild des neuen Materials ist durch mutige Querschläger wie "Lost for Ages", was Orient Sounds miteinbindet, noch stimmiger und atmosphärischer als früher geworden. Dazu passt auch das Coverartwork hervorragend - der mysteriöse Einschlag war auch auf der vorherigen EP enthalten, klang aber eher nach Ungereimtheiten der materiellen Welt als nach "Misery"s Suche nach transzendentaler Erkenntnis.

Mit EPs ist das übrigens immer so eine Sache für mich, denn bei guten Ergebnissen drängt sich mir stets die Frage auf, warum die Musiker nicht zwei Kracher mehr produziert haben, ein Intro, ein Outro, ein paar Spielereien zwischen die Songs gelegt und das Ganze als vollwertiges Album veröffentlicht haben. Andererseits ist es so eine ziemlich schnittige Angelegenheit.

SHORES OF LUNACY-Interview



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Daniel Hadrovic (12.12.2021)

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