GAMMA RAY - "30 Years Live Anniversary"

Artikel-Bild
VÖ: 10.09.2021
Bandinfo: GAMMA RAY
Genre: Power Metal
Label: earMusic
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Neben seinem Wiedereinstieg bei HELLOWEEN hat Kai Hansen auch noch Zeit für seine eigentliche Hauptberufung, GAMMA RAY. Covidbedingt spielt man zwar in einem anständigen Venue, dem ISS-Dome, anwesend waren, hört man Hansen zu, aber nur ca. 5000 Leute. Also die übliche Corona-Show mit recht wenig hörbarer Publikumsreaktion. Das macht der Band genau nichts und sie schieben richtig derb an. 

Ich hab nachdem Ralf Scheepers die Band verlassen hat (auch gute 14 Tage her) ein wenig den Kontakt mit GAMMA RAY verloren, da ich damals mit dem Gesang von Kai Hansen nicht wirklich etwas anfangen konnte. Mit der Hinzunahme von Frank Beck, einem begnadeten Chanteur, hat sich auch die Stimme des Chefs deutlich verbesserst. Potztausend!

Ich war in meiner Adoleszenz ein riesiger HELLOWEEN-FAN, muss aber sagen, dass das Duo Hansen/Beck dem heutzutagigen Geschreie eines Michael Kiske deutlich überlegen ist. Außerdem sind die Alben "Heading For Tomorrow" und "Insanity And Genius" absolute Meilensteine im Powermetal. Ich entsinne mich heute noch des Tages, an dem zwei Teilnehmer am Zivildienergrundlehrgang 1993 in einer Mittagspause den Leibnitzer Hauptplatz Sputnikgleich umrundeten und "Lust For Life" abfeierten als hätte es nie ein besseres Lied gegeben.

Herr Scheepers ist hier auf dem Liveevent als Special Guest anwesend, sieht aus als ob er ab und an einige Liegestütze macht und singt wie einst. Schon klar, er ist auch als PRIMAL FEAR-Sänger aktiv, aber ich ersuche euch, mich still und jubilieren zu lassen. Nach dem aktuellen HELLOWEEN-Frontalunfall ist es schön, dass Musiker ihre Werkzeuge auch so lange in ihrer Karriere perfekt bedienen können.

Die 30-Jahre-Feier ist nahezu perfekt gelungen. Gediegene Songauswahl, Supersound, zurückgenommene Effekte (man lässt nicht die Bühne abbrennen, sondern verlässt sich auf Lichtspiele) und eben eine mehr als solide Leistung. 

Was will man mehr? Genau, 20.000 Zuschauer im ISS-Dome in Düsseldorf. Dann wäre es perfekt gewesen. Aber vielleicht wird das ja noch in der Zukunft.

Wer sich Power Metaller schimpft muss hier zugreifen, irgendein Format wird ihn oder sie auf jeden Fall begeistern.

 

 



Ohne Bewertung
Autor: Christian Wiederwald (03.09.2021)

ANZEIGE
ANZEIGE