SHUMAUN - Memories & Intuition

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VÖ: 10.09.2021
Bandinfo: SHUMAUN
Genre: Progressive Hardrock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Etwas unter dem Radar ist bisher SHUMAUN geflogen, das Baby von Sänger/Gitarrist Farhid Hossain (ex-IRIS DIVINE) hat mit „Memories & Intuition“ mittlerweile den dritten Longplayer am Start. Die Besetzung blieb seit dem 2015er selbstbetitelten Debütalbum relativ konstant, nur an den Drums gab es ein SPINAL TAP-eskes Besetzungskarussell, was letzten Endes dazu geführt hat, dass das Schlagzeug auf „Memories & Intuition“ auf fünf Personen aufgeteilt ist (wobei ein sechster Kollege dann das Live-Fellegerben übernimmt… reichlich konfus das Ganze). Jedenfalls sind diese Schlagzeuger auch Meister ihres Fachs, am bekanntesten sind wohl der Österreicher Thomas Lang (der anscheinend schon mit allen Prog-Größen gespielt hat, von ROBERT FRIPP über GLENN HUGHES zu PAUL GILBERT), Mark Zonder (ex-FATES WARNING) und Léo Margarit (PAIN OF SALVATION).

Also sollte es auf der Schlagzeug-Front keine großen Überraschungen geben, dann schauen wir mal wie es mit dem Rest der Band aussieht. Der erste Track „A Subtle Invocation” ist schon mal vielversprechend, es gibt knackigen Prog-Rock mit fetten Riffs und dezenten Synths. Die Stimme von Hossain gibt dann noch das gewisse Etwas dazu, und gemeinsam mit dem eingängigen Refrain ergibt sich schon mal der erste Hit. Auch bei der folgenden Halb-Ballade „Prisoners“ gibt Hossain alles, gemeinsam mit den feinen Bass-Lines ist der eher britisch-progressive Track auch nicht von schlechten Eltern. Der Höhepunkt der Scheibe kommt dann mit „Memories Of Water” – was für ein geiles Riff haben die da für den Refrain gefunden! Nicht von ungefähr ist „Memories Of Water“ auch gleich die erste Single der Scheibe geworden.

Das extrem hohe Niveau der ersten drei Nummern kann in weiterer Folge nicht ganz gehalten werden. Zwar kommen immer wieder gute Nummern vor (das von lässig-trockenem Bluesrock geprägte „Intuition Underground“, das zwischen Metal, Soft- und Hard-Prog wechselnde „Breathing Light“ oder die epische Ballade „A Planetary Shift“), allerdings sind die restlichen Tracks nicht ganz so interessant. So gibt es zwei Instrumentals („Jabriel’s Song“ und „The Pursuit Of Happiness“) die nicht weh tun, sich allerdings auch nicht in den Vordergrund spielen. „Invincible“ ist mit dem Sitar/Percussion-Intro und den folgenden Riffs eher klischeehaft, und „Tides“ kann als Ballade mit Klavier und Schrammelgitarre nicht so richtig Stimmung erzeugen.

SHUMAUN können einige Sachen sehr gut: die Kombo aus knackigen Rock-Riffs mit progressivem Touch und eingängigen Refrains haben die Jungs echt gut drauf. Das Erfolgsrezept wird allerdings auf „Memories & Intuition” durch den etwas wilden Mix an Instrumentals, Metal-Ausflügen und Balladen etwas verwässert. Wenn sich SHUMAUN in Zukunft mehr auf ihre Stärken konzentrieren, sind sie sicher im vorderen Bereich der Weltklasse mit dabei, so ist „Memories & Intuition” ein zum Großteil gutes aber nicht herausragendes Album geworden.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Luka (03.09.2021)

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