MOON MACHINE - Moon Machine

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VÖ: 30.07.2021
Bandinfo: MOON MACHINE
Genre: Progressive Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

2018 gegründet, liefern MOON MACHINE, eine Drei-Mann-Band aus Massachusetts (Wer diesen Bundesstaat auf Anhieb richtig schreibt, bekommt meinen persönlichen Ritterschlag), ihren ersten, gleichnamigen, Longplayer ab. Der polyphone Sound ist schnell erklärt: Eric Hochwald ist für Gesang, Gitarre, Bass, Keyboard, Cello, Orchestration und natürlich Tontechnik verantwortlich. Oida, oida. 

The Cave“: Kompositorisch passt hier alles. Gelungener Spannungsbogen bezüglich Forte und Piano, angenehmer Gesang und gute Klavier-Bridge. Dass die Gitarren nicht so fett reinhauen wie etwa bei PANTERA ist hier stimmig. Das Einzige, das ich hier bemänglen würde, ist dieser undifferenzierte Schwall, der einem bei den Forte-Stellen entgegenwummert. Gut, müsste die Platte auf einer sehr guten Anlage gehört werden, um hier den Weizen vom Spreu zu trennen.

Reckoning“: Guter Heavy-Teil mit wirklich leiwanden schweren Riffs, der durch ein Trompeten-Solo unterbrochen wird, das sehr gefällt, um anschließend in ruhigeres Gefilde überzugehen, das unspektakulär ausfällt. Um das Ganze aufzupeppen, hätten ein paar kurze Growls eingebunden werden können, das muss aber nicht sein. 



Demon: 05“: Ebenfalls ein gutes Lied, das es ruhig angeht, kurze Klavier- bzw. Geigen-Bridge. Ab etwa Minute vier werden wieder sehr gute, schwere Gitarren-Riffs rausgeknallt. Ja, diese Band weiß das Klavier so einzusetzen, dass es gut ins Gesamtkonzept passt, kompositorisch erste Sahne. 

Left To Wander“: Ausgezeichnetes Klavier-Intro, das den wohltuenden Gesang fortträgt, selbst das Gitarren-Solo ist richtig dosiert.

Post-Upgrade I – Discovery“: Ist eine Klimax mit anfänglichen Geräuschen, über die eine Bass-Linie gelegt wurde und nach und nach alle Instrumente intonieren und das in 2:34 Minuten, der Einstieg in eine Trilogie. 

Post-Upgrade II – Grief“: Interessantes Haupt-Riff, wobei das Klavier eine exponierte Stellung einnimmt, als wolle es ein Heavy-Metal-Riff spielen und drum herum gesellen sich die anderen Instrumente. Strophen, die Funk affin anmuten. Ab Minute fünf erfolgt der Schwenk in Richtung Heavy Metal mit mehrstimmigem Chor, der hier gut passt. Insgesamt nicht nur kompositorisch ein sehr interessantes Lied.

Post-Upgrade III – Requiem“: Was? Schon zu Ende? Schade. Wunderbarer Abschluss mit einem Lied, das entfernt an „Stairway to Heaven“ erinnert, das ich für das beste Lied der Rock-Geschichte halte. Requiem ist rein instrumental ausgeformt. Akustische Gitarre und Flöte. Großartig. Nach einer Pause schließt die Platte mit Synthesizern ab. Die Mond-Maschine wurde entwickelt, erbaut und in Kraft gesetzt.

Fazit: Mit „Moon Machine“ haben wir es nicht mit einem Rohdiamanten zu tun, sondern mit meisterlich herausgearbeitetem Feinschliff. Für einen Erstling ist das erstaunlich edler Tobak. Sollte mich nicht alles täuschen, wird in Zukunft von dem Tausendsassa Eric Hochwald noch viel zu hören sein. Bei mir schrammt dieses Opus knapp an einer Fünf-Sterne-Bewertung vorbei.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Richard Kölldorfer (23.07.2021)

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