DARKTHRONE - Eternal Hails......

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VÖ: 25.06.2021
Bandinfo: DARKTHRONE
Genre: Black Metal
Label: Peaceville Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Über die Dekaden ihres Bestehens haben DARKTHRONE dahingehend Altersweisheit erlangt, dass sie ihren Stil nicht als unverrückbare Wahrheit verkaufen, sondern vielmehr als ein von Lust, Laune und Impulsen getriebenes Chamäleon zur Schau stellen. Ein Chamäleon, das wohlgemerkt stets monochrom erstrahlt und aus dessen Poren nie etwas anderes als originäre DARKTHRONE-Elektrolyte ausgeschwitzt werden. Was den aktuellen Dreher "Eternal Hails……" angeht, driften besagte Launen und Impulse vermehrt in Richtung längerer und doomiger Tracks im Stile von BLACK SABBATH, CANDLEMASS und Konsorten.

Aber unterscheidet sich der ewige Gruß (oder alternativ der ewige Hagel) deshalb sonderlich von seinem Vorgänger "Old Star"? Eigentlich nicht, denn die standesgemäß in DARKTHRONEs Prototypen-BM eingearbeiteten Einflüsse - dieses Mal vorwiegend aus altgedientem Heavy und Doom Metal - bildeten neben einer respektablen Portion Punk Rock auch das Rückgrat der 2019er Scheibe. Die Tracks sind ein wenig länger und im Durchschnitt langsamer geworden, wirken aber darüber hinaus so vertraut und konsequent wie eh und je. "His Master's Voice" ist einer dieser typischen Asbach-Uralt-MOTÖRHEAD-Worshipper, der die räudigen Siebziger wieder aufleben lässt (wie resümierte der selige Lemmy Kilmister einst treffend: "Das war eine super Zeit, der Sommer von 1971. Ich kann mich nicht daran erinnern - aber ich werde sie niemals vergessen!"). In der zweiten Hälfte driftet die Nummer in den vielbeschworenen Doom-Bereich ab und huldigt fortan den langsam drehenden Joghurtkulturen.

Auch "Hate Cloak" wirbt mit reichlich NWoBHM- und BLACK SABBATH-DNA um die Gunst seiner Hörer. Die Nummer ist weder sonderlich variantenreich noch originell, aber dafür ungemein gehörgängig - wie eine neunminütige Schwarzbierversion von "Iron Man" im weitesten Sinne. Ein Kunststück, das seinen eher ereignisverhaltenen Nachfolgern "Wake Of The Awakened" und "Voyage To A North Pole Adrift" weniger gut gelingt. So muss man sich am Ende redlich gedulden, bis "Lost Arcane City Of Uppakra" wieder nach bewährtem Rezept für frische Glückshormone sorgt und obendrein mit einem spacigen Abgang überrascht. Am Ende machen diese verrückten Hunde doch immer, was ihnen gerade einfällt - und dafür muss man sie mögen.

Und was lernen wir daraus? Ein Titel, der zu so schönen Verballhornungen wie "Eternal Fails……" einlädt, könnte zu einem krachenden Verriss regelrecht einladen - aber davon ist "Eternal Hails……" weit entfernt, denn unterm Strich bleiben DARKTHRONE nun mal DARKTHRONE... und DARKTHRONE tun, was DARKTHRONE tun. Und das wiederum schließt mit ein, dass der neue Stoff souverän das über die Jahre etablierte Niveau hält - ohne jedoch darüber hinauszuwachsen. Für einen Headlinerslot beim W:O:A wird's demnach nicht reichen, aber darauf dürften DARKTHRONE wohl kaum aus sein...



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lord Seriousface (05.07.2021)

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