FULCI - Exhumed Information

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VÖ: 23.07.2021
Bandinfo: FULCI
Genre: Brutal Death Metal
Label: Time To Kill Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Das Brutal Death Metal Trio, das seine Begeisterung für den Horrorfilm-Regisseur Lucio Fulci ja bereits im Bandnamen unmissverständlich zum Ausdruck bringt, hat wieder zugeschlagen. Die Vorliebe der drei Herren aus Caserta in der Region Kampanien für die Streifen des 80er Jahre Gore-Papstes zeigte sich bereits auf den ersten beiden Alben, die sich jeweils mit einem Fulci-Streifen auseinander setzten: das Debüt "Opening The Hell Gates" aus dem Jahr 2015 beschäftigte sich mit "Paura nella città dei morti viventi" ("The Gates Of Hell" / "Ein Zombie hing am Glockenseil"), während die zweite Langrille "Tropical Sun" (2019) eine musikalische Aufarbeitung des Exploitation Reißers "Zombi 2" ("Island Of The Flesh-Eaters" / "Woodoo - Die Schreckensinsel der Zombies" - wer den Kampf Zombie gegen Hai nicht gesehen hat, weiß nichts von Filmgeschichte – der Redaktionscineast) darstellte.

Für ihr aktuelles Album haben sich FULCI mit "Voci dal profondo" ("Voices From The Beyond" / "Stimmen aus dem Jenseits") aus dem Jahr 1991 einen relativ unbekannten Giallo-Streifen aus der späten Ära des Meisters ausgesucht. Auch diesmal gibt es neben dem Death Metal wieder Filmsamples und Zitate aus dem Streifen sowie atmosphärische Synthie-Klänge zu hören.

Nach dem Intro startet die Scheibe mit "Voices" herrlich im Midtempo groovend und mit der exzellenten Growlstimme von Shouter Fiore. Die folgenden vier Stücke sind nach ähnlichem Muster gestrickt. Nur in "Evil" wird das Tempo deutlich angezogen. So weit so gut. Hört sich alles recht ordentlich an. Nach den sechs Tracks sind jedoch gerade mal 15 Minuten Spielzeit der halbstündigen Gesamtlaufzeit aufgebraucht. Kommt da noch was?

Ja, da kommt noch was. FULCI haben sich für "Exhumed Information" nämlich etwas Besonderes einfallen lassen und das Album in zwei Teile gesplittet. Seite A enthält den Death Metal Teil. Seite B dagegen wurde von dem Elektro-/Soundtrack-Projekt TV-CRIMES eingespielt und enthält vier instrumentale atmosphärische Synthie-Tracks, die sozusagen einen Mini-Soundtrack darstellen. Die Stücke erinnern dabei stark an die großen 70er und 80er Scores von John Carpenter, Fabio Frizzi oder Claudio Simonetti und GOBLIN.

Man hat also die Wahl, entweder hört man das Alben mit seinen zwei vollkommen verschiedenen Stilrichtungen komplett am Stück und bemerkt, dass die Symbiose tatsächlich funktioniert. Oder man entscheidet sich, je nach Gemütslage für Death Metal oder einen Oldschool Soundtrack.

 

Fazit:

Die Idee mit der Vereinigung von zwei völlig unterschiedlichen Musik-Genres auf einem Album funktioniert. Die Death Metal Tracks sind gut, aber nicht herausragend. Dafür ist der Synthie-Teil umso spannender und läßt beim Hören tatsächlich 80er-Jahre-Film-Flair aufkommen. Insgesamt also eine gute Scheibe, auch wenn "Tropical Sun" vor zwei Jahren etwas mehr Biss hatte.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (25.06.2021)

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