RHAPSODY OF FIRE - I'll Be Your Hero

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VÖ: 04.06.2021
Bandinfo: RHAPSODY OF FIRE
Genre: Power Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

Im Falle von RHAPSODY noch auszuholen, welche der drölfzig Splits und Ableger es schon gab und wer es wann wo und mit wem getrieben, ehm, musiziert hat, ist im Falle der Italiener eher trivial. Wer noch immer den Überblick behält – Glückwunsch. Ansonsten darf kurz und knapp festgehalten werden, dass wir es hier mit der Stammformation RHAPSODY OF FIRE zu tun haben, bei denen Gründungsmitglied Alex Staropoli Besetzungskarussel spielt und zuletzt den Posten des Drummers neu besetzt hat.

Die vorliegende EP „I'll Be Your Hero“ soll als Vorgeschack auf das kommende Studioalbum „Glory For Salvation“ fungieren und bringt uns einen (ja, EINEN) neuen Song, nämlich den Titeltrack „I'll Be Your Hero“. Dieser ist auch nur als gekürzter Single-Edit zu hören und soll Lust auf das kommende Album machen – setzt selbiges aber so krachend in den Sand, dass es fast schon eine Kunst ist. Selbst wenn man dem Kitschbombast der Italiener nicht so zugetan ist und selbst wenn das letzte Album „The Eighth Mountain“ überraschend stark war – was zum Geier ist DAS?! Eine 08/15 Schlager-Gesangslinie, 80er-Bontempi-Gedächtniskeyboard, das einem die Schamesröte ins Gesicht treibt, während die Gitarren gnadenlos im quietschigen Mix absaufen, zusammengefast in einem Song, dem einfach jegliches Profil fehlt. Uff. Das muss man erstmal verdauen.

Doch die insgesamt acht Tracks starke EP könnte das Ruder noch herumreißen, wenn... ja, wenn man die Neuaufnahme des raren Titels „Where Dragons Fly“ (nur auf der „Emerald Sword“ Single von 1998 zu hören) nicht ebenso gnadenlos vergeigt hätte und dem balladesken Song jegliche Atmosphäre ausgetrieben hätte. Mit den folgenden „Rain Of Fury“ und „The Courage To Forgive“ vom letzten Output ist man zumindest ein wenig versöhnt, wenn auch die gesangliche Leistung auch nicht gerade einen Pokal verdient – hier kann man zumindest nicht allzu viel kaputtmachen.

Warum im Anschluss original die Hälfte der EP für ein und denselben Song „The Wind The Rain And The Moon“ in ganzen vier Sprachen (zusätzlich zum englischen Original auch noch in Italienisch, Spanisch und Französisch) verbraten wird, mag sich einem nicht so recht erschließen – zumal der Titel auch nicht gerade zu den spektakulärsten der Diskografie zählt.

Ja nun. Was ein netter Appetizer auf das kommende Album sein hätte sollen, lässt den Hörer eher ratlos bis frustriert zurück, da zwei ok geratene Live-Versionen und das Cover eigentlich noch das Beste an dieser EP sind. Statt Vorfreude schüren RHAPSODY OF FIRE mit diesem Machwerk eher Abneigung und große Zweifel an der Qualität des noch Folgenden – also besser Finger weg von „I'll Be Your Hero“. Sonderlich heroisch ist das Gebotene nämlich nicht, eher fragwürdig. Schmerz, lass nach.

 



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: Anthalerero (24.06.2021)

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