LA MERDE - La Vie en Noir

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VÖ: 21.06.2021
Bandinfo: LA MERDE
Genre: Neofolk
Label: Signal Rex
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Es ist wieder einer dieser Momente, in denen ich Blindlings in die "Folk"-Kiste gegriffen habe und.. Merde! Zumindest dachte ich das noch bei den ersten zwei Tracks, die doch recht experimentell sind. Doch schon ab dem dritten Song baut sich eine düster melancholische Stimmung auf, die durch niederländische, englische, französische und auch deutsche Lyrics begleitet wird.

LA MERDE selbst schreibt: "La Merde combines fact and fiction in an anachronistic collage of the past into a contemporary creation of sound and image." Die Belgier machen seit 2018 klassischen Neofolk mit industrieller Elektronik. "La Vie en Noir" ist ihr viertes Album und erscheint am 21.06.2021.

Tragödie und Elend ist das Leitmotiv von LA MERDE und das strahlt auch die Atmosphäre der Songs aus sowie die Lyrics. Die meisten Songs werden von einer Akustikgitarre gespielt, dazu gibt es ein paar Drums und elektronische Klänge. Ab und zu kommt auch ein Klavier dazu.

Bei den Texten geht es oft um Liebe. Beispielsweise in "Wading Through Black Waves" wird im Refrain gefragt "Can you imagine love? Fire all arrows, set my world on fire." Noch eindeutiger ist die Message im sechsten Track "LITL", was für "Love is the law" steht. Dieser Vers wird immer wieder wiederholt. "Love is the law, love under the will." Dazu gibt es ein tiefes Trommeln, fast wie im nordischen Folk. Diesen musikalisch nordischen Touch haben einige der Tracks von LA MERDE.

Auch in "A Flower That Once Has Bloomed Forever Dies" geht es darum, im Tod vereint zu sein und in "Am Rande der Nacht" wird quasi die Situation des Todes erst aus der Vogelperspektive und dann aus der Sicht des Sterbenden beschrieben. Die Szenerie der Beerdigung und das Gefühl. Allerdings ist der deutsche Text schwer zu verstehen, da sich das Echo des gesprochenen Gesangs immer wieder überhallt. 

 

Fazit: Während ich bei den ersten Songs noch extrem skeptisch war, hat sich die Platte doch noch zum Guten gewendet. Lyrisch geht es entweder um Liebe oder um den Tod, oft schwingt eine bedrückte Kriegsstimmung mit. Generell ist die gesamte Stimmung der Platte recht düster, bedrückend und melancholisch. Immer wieder gibt es Einspieler, die fast das Gefühl eines Fiebertraums herbeiführen. 

Die Melodien und das Chaos in den Songs sind natürlich gewollt, haben mich anfangs aber echt überfordert. Definitiv eher eine Nischen-Band und nichts für die Allgemeinheit. Aber eins kann ich euch versprechen. Was LA MERDE hier mit zwölf Titeln abliefern, ist Kunst!

 

Video zum Song "A Flower That Once Has Bloomed Forever Dies":



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Sophia Brandt (24.06.2021)

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