KILL THE CON MAN - Operation Just Cause

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VÖ: 26.03.2021
Bandinfo: KILL THE CON MAN
Genre: Grind Core
Label: Riot Ready Records
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Ja, auch so etwas gibt`s: Es liegen so gut wie keine Infos zur Band KILL THE CON MAN oder zum Album vor. Die Band oder das Label (möglicherweise sind das dieselben, auch dazu gibt´s keine Info) reagieren nicht auf die Bitte, ein Promoexemplar zuzusenden für ein Review. Was also machen? Zumal wenn die Mucke es wert ist, ein Review zu bekommen? Na klar, trotzdem machen! Und zwar rucki-zucki. Denn anhören kann man sich das Album auch bei Bandcamp oder Youtube.

Die Amis aus Los Angeles (so viel ist immerhin bekannt) zocken einen sehr tighten, technischen Grind Core. Also kein Soundbrei, in dem das Geprügel zu einer Suppe vermatscht. Nein, dieses Geprügel ist erstklassig produziert, sodass jeder Geschwindigkeitswahnsinn klar und differenziert auf den Hörer eindrischt. Vor allem der Drumsound ist eine Wucht. Krasser Drummer (auch wenn man sich fragt, ob der Mann das wirklich alles selbst eingedroschen hat, also ob so etwas überhaupt möglich ist). Nicht weniger brachial sind die Growls, die sich mit einem Shouting abwechseln, das zwischen Thrash Metal und Death Metal pendelt. Also durchaus verständlich.

Und das ist gut so, denn so kann man zwischen all dem Wüsten, all der Raserei und dem Gebrülle recht schnell Rettungsanker ausmachen. Überraschenderweise gibt es sogar ganz gelegentlich eine Portion Eingängigkeit. Am meisten davon bei "Enemy Of My Enemy", das einen hohen Wiedererkennungsfaktor hat und dessen Refrain gut ins Ohr geht. Auch "Pit Rules" hat einen erkennbaren Refrain, der bei Konzerten abgefeiert werden dürfte. Das Riff mit den Backingvocals bei "No One Here" hebt sich ebenfalls von den anderen Nummern ab.

Die meisten der kurzen bis ultrakurzen Songs brettern aber wie wildgewordene, ach was, wie tollwütige Wildsäue drauf los, als gebe es kein Morgen mehr. Dabei ist eine gewisse Punk-Note auszumachen (etwa beim im Vergleich fast schon langsamen "More Noise"). Gelegentlich kommt einem MINISTRY mit deren harten Songs in den Sinn, nur eben auf Speed. Und mit fiesen Growls. Kurzum: Wer mal ordentlich was auf seine Lauscher benötigt, um den Kopf frei zu blasen, der bekommt hier die volle Dröhnung. Die nicht einmal 13 Minuten Spiellänge reichen dafür völlig.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Tobias (07.06.2021)

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