NANGA PARBAT - Downfall And Torment

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VÖ: 23.03.2021
Bandinfo: NANGA PARBAT
Genre: Progressive Death Metal
Label: Sliptrick Records
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Lineup  |  Trackliste

Dass NANGA PARBAT aus Italien kommt, ist nicht auf den ersten Blick offensichtlich – die Songtitel der Kollegen sind eher kalt („Demon In The Snow“) und nördlich („Breath Of The Northern Winds“) geprägt und auch die Musik klingt beim ersten Durchhören eher nach Bands aus dem hohen Norden, die im Umkreis melodischer / progressiver / symphonischer / folkiger Death Metal die Leitsterne sind wie BORKNAGAR, TÝR, VINTERSORG oder NIGHTWISH. Erst beim zweiten Hören offenbart der (teilweise ins leicht schmalzige übergehende) epische Anstrich der fünf Jungs um Fronter Andrea Pedruzzi die wahre Heimat von NANGA PARBAT – nämlich das eher südliche Rom.

Unabhängig von Herkunft ist „Downfall And Torment“ vor allem zu Beginn ein starkes Album, das Süd- und Nordländer (und alle dazwischen) wohl gleichermaßen erfreuen wird. Nach einem (eher unauffälligen) Intro folgt mit „Through A Lake Of Damnation“ der erste starke Track, der mühelos zwischen treibenden und symphonischen Parts (und Growls und cleanen Vocals) wechselt und stark an die schnellen Momente von TÝR erinnert. Auch „Blood, Death And Silence” punktet mit coolen Death Metall Riffs und einem schön epischen Refrain.

Eher symphonisch und progressiv ist dann „Tidal Blight” geraten, das vor allem beim gesprochenen Teil stark an NIGHTWISH erinnert, was auch beim Albumhit „Demon In The Snow“ der Fall ist. Die folgenden Tracks folgen dann dem Schema ruhiger Start – treibende Riffs – epischer Refrain, ohne jedoch große Höhepunkte zu verzeichnen. Stark ist dann der Titeltrack, der mit seinen zwölf Minuten Spielzeit und den vielfältigen Riffs den progressiven Höhepunkt der Scheibe darstellt.

Vieles gut also bei „Downfall And Torment”, einige Punkte stören dann doch das Gesamterlebnis: neben den bereits angesprochenen oft gleichartigen Songaufbauten schwächeln NANGA PARBAT öfter gerade an den ruhigen und symphonischen Teilen – das bisschen Gitarrengeklimper unterlegt mit breiten Streichersounds sind weder besonders aufregend noch originell. Auch der Sound des gesamten Albums lässt das letzte Quäntchen Druck und Ausgewogenheit vermissen.

Auf „Downfall And Torment“ kann man also gute Ansätze und ein paar echte feine Songs finden, für die Spitzenklasse reicht es für NANGA PARBAT so noch nicht – aber nachdem es erst das Debütalbum der Italiener ist, kann man sich von hoffentlich noch folgenden Scheiben vielleicht noch mehr erwarten.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Luka (31.03.2021)

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