LIZZARD - Eroded

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VÖ: 19.02.2021
Bandinfo: LIZZARD
Genre: Art Rock
Label: Pelagic Records
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Lineup  |  Trackliste

Wer in den Album-Beipackzettel "Recommended if you like SOEN, KARNIVOOL, TOOL, QUEENS OF THE STONEAGE, DEFTONES, KING KRIMSOM" schreibt, kann sich meiner Aufmerksamkeit sicher sein. Deshalb plumpste "Eroded" von LIZZARD in meinen Promo-Schoß. LIZZARD sind ein französisches Trio, seit 2006 aktiv und ab 19.2. umfasst die Diskographie vier Full-Length-Alben und eine EP. Katy Elwell, William Knox und Mathieu Ricou schicken sich hier also an, ihre Fanbase auch außerhalb von Frankreich zu erweitern.

Eröffnet wird mit einem instrumentalen Intro das herrlich den Weg für "Blowdown" bereitet. "Blown Away" trifft es hier wohl besser. Das Groovegewitter, das die drei über den Hörer hinwegfegen lassen, erzeugt Gänsehaut. In den Strophen etwas reduzierter, im Chorus furios und in der Bridge zeigt Hr. Ricou, was stimmlich in ihm steckt. Eine starke Nummer die viel Spaß macht und viele interessante Details bietet. "Haywire" verströmt eine andere Grundstimmung und fühlt sich proggiger an, marschiert aber ebenfalls ordentlich vorwärts. Nicht zuletzt durch die druckvollen Drums von Katy Elwell. Auch bei "Flood" schafft man es, den Hörer bei der Stange zu halten. Vordergründig eine Nummer, die mehr Richtung straightem Rock geht, schafft man es beim Riffing und kompositorisch immer wieder spannende Parts und Licks aus dem Hut zu zaubern, die auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig werden. Diese Kunst kommt auch bei "Hunted" und "The Decline" zum Vorschein. Auch zwei Nummern, die nach mehrmaligem Hören neue Facetten zu zeigen, auch wenn sie beim ersten Hören unspektakulär scheinen. 

Hälfte zwei eröffnet "Eroded". Sehr ruhig plätschert der balladeske Song ohne große Highlights vor sich. Ganz nett, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. "Usque Ad Terram" läutet dann instrumental das Finale ein. "Blue Moon" spielt Anfangs mit reduziertem Strophenteil und Vollgas-Chorus ehe ein toller Breakdown in die letzte Bridge und das Finale überleitet. "Avalanche" führt einen zu Beginn auf eine falsche Fährte. Man wird eingelullt und fragt sich, wo die Lawine bleibt, ehe sie kurz vor der Hälfte losgetreten wird. Als Abschluss zeigen die drei hier nochmal was sie können. Kraftvolle Riffs, die von Bass und Drums wunderbar getragen und gepusht werden. Ein würdiger Schlusspunkt.

Fazit: auf "Eroded" leisten sich LIZZARD nur wenige Schwächen und liefern ein entsprechend starkes Album ab. Die Produktion ist sehr druckvoll und mit dem Songwriting schafft man es über die gesamte Lauflänge, Spannung zu erzeugen und diese zu halten. Fans der im oben erwähnten Beipackzettel aufgezählten Bands sollten auf jeden Fall reinhören und der französischen Eidechse mehr als nur ein Ohr leihen.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Hans Unteregger (12.02.2021)

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