SCARRED - Scarred
Bandinfo: Scarred
Genre: Death Metal
Label: Klonosphere Records
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Lineup | Trackliste
SCARRED haben mit “Gaia-Medea” hier schon vor einigen Jahren für anerkennendes Kopfnicken gesorgt – dass es eine Band aus dem kleinen Luxemburg zu so einer guten Veröffentlichung bringt, ist nicht oft zu erwarten. Der moderne Death Metal mit Melo-Thrash-Einflüssen war auf jeden Fall äußerst genießbar, und jetzt als dann (leider mehr als sieben Jahre später) der selbstbetitelte Nachfolger in den Startlöchern steht, weckt das natürlich hohe Erwartungen - und die werden sogar noch übertroffen.
SCARRED haben sich mit „Scarred“ nämlich nochmal ein gutes Stück weiterentwickelt. Die Basis bleibt die gleiche, allerdings sind die Jungs nochmal musikalisch stärker und progressiver geworden, was zu einem vielschichtigeren und abwechslungsreicheren Sound führt. Das erste Highlight der Scheibe etwa, „Mirage“, erinnert an eine Mischung aus CRIPPER (mit Death Thrash Einflüssen) und GOJIRA, wenn das Intro „Sol“ am Ende des Tracks nochmal episch (mit Chören!) ausgewalzt wird. „Merry-Go-Round” ist dagegen ein lässiger Rocker mit einem fein melodischen Refrain, während andere Nummern eher in Richtung knackiger Groove gehen („A.D… Something” und vor allem “Chupacabra” mit der endgenialen Refrain-Ansage „Chupacabra does not give a f’ck“. Ein mutiger Kerl, dieser Herr Chupacabra!).
Nothing Instead” ist herrlich schwermütig und damit ein guter Gegenpart zu den heftigeren Tracks wie „A.H.A.I.A.“ oder „Dance Of The Giants“. Und immer wieder schleichen sich unerwartet schräge Parts (wenn z.B. „A.H.A.I.A.“ mit einem unverständlichen Sprechgesang abgeschlossen wird) und verspielt-progressive Instrumentals („Prisms“, „In Silent Darkness“, „Lua“) ein. Der neue Fronter Yann Dalscheid fügt sich auch gut in die Band ein, die Vocals sind auch nochmal ein Stück knackiger und auch abwechslungsreicher geworden – Growls und cleane Teile wechseln sich ab, ohne eintönig zu werden.
Also (fast) alles gut auf „Scarred“ – der Sound ist in Ordnung allerdings nicht herausragend, und über die Vielzahl an Zwischenstücken und Instrumentals kann man streiten. Nicht streiten kann man jedenfalls über die Klasse von SCARRED, die mit ihrem neuesten Machwerk ihre Qualität gegenüber dem Vorgänger nochmal steigern konnten und mit „Scarred“ eine über die gesamte Spielzeit spannende, hochklassige Scheibe am Start haben.