FARON - Interloper

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VÖ: 03.12.2020
Bandinfo: FARON
Genre: Atmospheric Black Metal
Label: Grime Stone Records
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Lineup  |  Trackliste

"Grime Stone Records" hat wieder zugeschlagen und wer öfter mal einen Blick ins Stormbringer Review-Verzeichnis wirft, könnte jetzt annehmen, dass typisch für´s Label auch sein Signing FARON mit dem vor weniger als zwei Monaten erschienenen, aber längst ausverkauften "Interloper"-Album Besonderheiten aufweisen wird. Ja, wir haben hier wieder eine leicht ungewöhnliche CD am Haken, oder habt Ihr schon mal von "True Hyrulian Black Metal" gehört? Klingelt da was am Ohrläppchen? "Hyrule", das Land im dem der grüngekleidete Held "Link" seit 1986 ständig wiedergeboren wird, um die "Legend of Zelda" neu zu durchleben. Richtig, das Videospiel. Kann ja sein, dass ich nicht auf dem neusten Stand bin, aber bis auf das deutsche Einmannprojekt HYRULIAN, bei dem mir nur der Bezug im Namen bekannt ist, kenne ich keinen Black Metal, der dieses Thema aufgreift.

FARON hingegen ist eine junge Dame aus Pittsburgh, im US-Bundesstaat Pennsylvania, die nicht nur das Geknurre am Mikrofon übernimmt, sondern auch gleich Gitarre, Bass, Schlagzeug und selbstverständlich die Okarina, sonst würde uns ja der direkte Bezug zu "Legend of Zelda - Ocarina of Time" fehlen. Außerdem zeichnete sie auch das Covermotiv - warum auch nicht, es gibt ja keine anderen Bandmember.

"Interloper" beinhaltet fünf raue Songs, die uns mit einer Gesamtspielzeit von etwa einer halben Stunde versorgen.

"This Illusory Realm" brettert zügellos nach vorne und lullt den Hörer sogleich in seine verrauschten Melodien ein. In der Mitte des Songs löst sich die schwarze Kulisse auf und das faszinierende Ödland, vom dem die wenigen Lyrics handeln, erstrahlt im Ambient.

"In Every Corner, A Desert"s blecherner Klang und rasante Geschwindigkeit schmeicheln der Geschichte eines endlosen Krieges, der das Land stetig verwüstet. Laut aufgedreht erzeugt das Lied eine stark hypnotisierende Wirkung.

"The Scourge of Demise" ist ein nicht allzu aufregender Dungeon Synth Track, der textlich den grünen Daumen aufweist. Eine willkommene Abwechslung in der Mitte also, die gerne etwas verspielter hätte um die Ecke kommen können.

"Interloper", der Titeltrack, scheint eine leicht klarere Klangqualität als die vorangegangenen Lieder aufzuweisen. Hier geht es wieder rabiat zur Sache, die Schreie sind auch extrovertierter. Die Melodie ist kleingehalten zum Text, der von Reisen, Selbsterkenntnis und Ungewissheit handelt.

"Farore, Guardian of These Woods" ist kein Rauswerfer, sondern ein Rausschleicher, ein Instrumental, das friedvoll und mystisch abschließt.

"Interloper" ist ein Album, das sich auf dem Niveau alter Garagen-Demos bewegt. Wer glaubt, mit solchen Releases könne er die Wartezeit auf das nächste DIMMU BORGIR Album überbrücken, wird den Schock seines Lebens erleiden. Dennoch darf man sich als Gegner unprofessionell aufgezeichneter Produktionen nicht täuschen lassen. Der Underground gewinnt immer mehr an Bedeutung, seitdem Hyperrealismus und Hochglanz der Standard moderner Medien geworden ist und Musik nur noch steril verpackt wird - das mag halt nicht jeder.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Daniel Hadrovic (30.01.2021)

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