CRO-MAGS - 2020

Auch wenn der Titel des Openers eine Reminiszenz an das legendäre Debüt "Age Of Quarrel" ist, orientiert sich "2020" viel eher am Nachfolgewerk "Best Wishes". Auf der aktuellen EP regiert die Verzahnung von urtümlichem NYHC und grobschlächtigem Thrash plus die seit jeher übliche Einarbeitung von genre-untypischen Stil-Elementen.

Die sechs Songs funktionieren weniger als in sich geschlossene Einzeltracks, denn wie ein Stimmungsbild der allgemein bekannten Gesamtsituation. Harley Flanagan und seine Mitmusiker zeichnen ein atmosphärisch dichtes Bild von einem Jahr, das so schnell niemand vergessen wird. Der hoch-emotionale, vielschichtige und intensive Vortrag entbehrt einer gewissen Eingängigkeit, dennoch vermögen die düstere Grundstimmung und der Kontrast zwischen heftigen Speed-Eruptionen und gemäßigteren Instrumental-Jam-Passagen bestens zu unterhalten. Die Dynamik im Songwriting steht leider in starkem Widerspruch zum Mix von "2020". Sicher erwartet niemand ein audiophiles Schmankerl von den CRO-MAGS, aber vor allem die bis zum Anschlag getriggerte Snare-Drum nervt auf Dauer leider extrem.