MORS SUBITA - Extinction Era

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VÖ: 30.10.2020
Bandinfo: MORS SUBITA
Genre: Melodic Death Metal
Label: Out of Line
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Lineup  |  Trackliste

Die Finnen MORS SUBITA waren bisher eher für eine treibende Mischung aus Thrash und Death Metal bekannt, ihr fünfter Langspieler "Extinction Era" steht nun aber vermehrt im Zeichen von Veränderung, denn an Soundzutaten ist im Vergleich zu den Vorgängern einiges dazugekommen.

Schon das Einstiegs-Trio hat immer mal wieder einnehmende Instrumental-Momente, trotzdem muss man sich ob des Modern Metal-Großaufgebots im Instrumental-Klanggerüst ("Strain", "Parasites" inkl. elektronischer Beifügung) und Sprechgesang ("The Enemy I Know" ) unwillkürlich fragen: Ist die Namensgebung des Albums gleichzeitig auch eine versteckte Symbolik für eine aussterbende musikalische Phase seitens MORS SUBITA? Fühlt man sich nun zu (noch) Modernerem und leider auch vermehrt Generischem berufen? Nicht ganz. Die Finnen wollen wohl nicht komplett vom eingeschlagenen Pfad abweichen, allerdings auch alte Gewohnheiten aufbrechen und weitere Sound-Zutaten dem Grundrezept beifügen.

"Into Eternity" schließlich lässt Gewissheit walten: Die "alten" MORS SUBITA sind noch nicht verschwunden. Sie zeigen lediglich mehr Variation und Experimentier-Freudigkeit und hier gelingt die Fusion zwischen Altbekanntem und Neuem auch ziemlich gut. Mit typisch finnischer Melancholie wird ein Refrain verbunden, der direkt ins Ohr geht, ohne dabei an Härte zu verlieren. Kein Wunder, dass der Song als Single-Auskopplung gewählt wurde. "Disconnect" sowie "The Oceans Will Know My Name" gehen in die gewohnte Richtung und gehören zu den härtesten Songs des Albums. "Black and White" enthält erfreulicherweise diesen treibenden Vibe, den ich noch zu Beginn des Albums vermisst habe. Auch "Coming Home" kommt direkt mit einer fetten Soundwand daher. Ein Song, der nochmal so richtig groovt und alle Vorzüge der Band parat hat.

Fazit: MORS SUBITA bringen einige neue Ideen für Soundansätze mit, mal ist das Experiment geglückt, mal wirkt es aber fast so, als wäre das Album in zwei Schaffensphasen auf gesplittet. Zudem fehlen mir einfach mehr herausstechende Momente, um das Album langfristig im Gedächtnis zu behalten. So beschränke ich mich auf eine magere Ausbeute an Highlights. Weiterhin ist es das Bewährte, das besser funktioniert. Man muss wohl die nächste Veröffentlichung abwarten, um zu sehen, ob die Finnen die beiden musikalischen Welten besser zu vereinen vermögen oder zum Ursprung zurückzukehren.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Angelika Oberhofer (27.11.2020)

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