ISIULUSIONS - I - Follow The Flow

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VÖ: 11.09.2020
Bandinfo: ISIULUSIONS
Genre: Black Metal
Label: MDD Records
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Lineup  |  Trackliste

Das Grazer Quartett ISIULUSIONS hat sich im kärntnerischen „Delusions Sound Studio“ zusammengefunden und an ihrem Debüt getüftelt. Der Namensgründer und Gitarrist Isiul kam in der internationalen Black Metal-Szene viel herum und will jetzt sein eigenes Ding durchziehen. ISIULUSIONS hat ein fettes Pack an Material in ihr Debüt „I Follow The Flow“ geschmissen, eine Stunde Hörspaß verspricht die Band und liefert viel Stoff zum Stöbern. Mit dem Albumcover kann ich nicht viel anfangen, es ist zwar ein schönes Naturfoto und passt zum Titel, aber der Rahmen wirkt deplatziert.

Es ist kein Rabe, es ist kein Wolf, es ist Essark. In „Senteced To Misery“ klagt der Sänger über sein unvermeidliches Schicksal ein Miesepeter zu sein, doch geschlagen gibt er sich nicht. Zuerst ist er hoffnungsvoll, die Stimme ruhig, doch das ändert sich schlagartig. Das Pech scheint er anzuziehen, der Schlagzeuger donnert auf den Trommeln und die Gitarren kreischen im Duett – ein Klang, den man nur lieben kann.
„Way Back Home“ zeigt am besten die experimentierfreudige Seite der Band, denn damit vereinen sie Doom, Gothic und Black Metalelemente, die fließend übereinander gehen. Die Stimme von Essark (Sänger) zeigt sich in viele Facetten, von männlichen Chorgesängen bis zu Kreischtiraden sind einer seiner Tricks.  Für Stimmung sorgen die mehrstimmigen Gitarren und Martyr (Schlagzeug) treibt den Rhythmus ordentlich voran. In „The Hermit“ kennt die Band keine Gnade, sie reißt Dächer von den Berghütten und lässt Blastbeats vom Himmel regnen. Das Schlagzeug wechselt zum Doublebeat und die Gitarre schlägt höhere Töne an. Bald geht Martyr die Luft aus und er trommelt langsamer, ein Signal, das der Regenschauer weiterziehen muss.   
Wenn Gothic auf Black Metal trifft, dann würde es sich wie ISIULUSIONS anhören.

ISIULUSIONS durchbricht Grenzen - und zwar mit ruhiger Härte. Das stoische Jaulen des Sängers ist Black Metal-untypisch, nur damit hat sich die Band einen Vorteil verschafft. Die Schreddermaschine Isiul (Gitarre) und der ambivalente Melancholiegesang von Essark, lassen die Ohren spitz werden. Auch wenn "I - Follow The Flow" dieses Jahr erst rauskommt, habe ich bereits Bock auf mehr.

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (27.11.2020)

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