SUIDAKRA - Lupine Essence (ReRelease)

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VÖ: 20.11.2020
Bandinfo: SUIDAKRA
Genre: Celtic Metal
Label: MDD
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nur 2000 Exemplare gab es damals von "Lupine Essence" und anschließend wurde der erste Vertrag von SUIDAKRA mit dem Label Last Episode unterzeichnet. Da macht es nur Sinn, dass dieses Album jetzt, nachdem die Band so bekannt geworden ist, noch mal veröffentlicht wird. Immerhin möchte auch der letzte Fan sicherlich das Debütalbum seiner Helden im Wandschrank haben. "Nachdem das Album seit Jahren praktisch nirgends verfügbar ist, ist es Zeit, diesem Juwel neues Leben einzuhauchen!", so die Band auf Facebook.

1997 wurde damals Album selbst von Arkadius produziert. Damals mussten die Schüler noch Zeitungen austragen, um die Platte zu finanzieren. Als eine der ersten Bands in Deutschland die Folk und Black Metal gemischt haben, war es natürlich ein bahnbrechendes, innovatives Werk.

Schon der Opener "Banshee" ist noch recht eingängig und natürlich noch sehr dunkel. Die Anfänge der Band waren noch weite tiefer im Black Metal verankert, als heute durchscheint. Dieser düstere Touch geht auch in den remasterten Tracks unter. Das Album teilt sich nämlich in zwei Abschnitte auf. Die alten Tracks und deren Neuauflagen aus den letzten Jahren. Natürlich ist der Gesang mittlerweile viel trainierter und auch die Instrumente sind auch viel besser abgemischt. Es wirkt so, als hätte jemand den Staub von der Platte gepustet und alles glattgeschliffen.

In "Dragon Tribe" oder "Heresy" probiert SUIDAKRA dann damals doch noch mehr aus. Der kratzige Black Metal Gesang wechselt mit sehr hohem Frauengesang ab und dazu kommen ein paar Melodien aus dem Keyboard oder Akustikgitarren zum Black Metal Geschrammel. Wer für Old School Sounds offen ist und diese nicht gleich in die Ecke wirft, findet hier auf jeden Fall ein paar gute Ideen.

In den remasterten Songs ist der Frauengesang von Tina Stabel etwas weniger hoch und beißt nicht ganz so sehr ins Ohr. Tina singt einfach viel rockiger und weniger opernmäßig. Vor allem die Ballade "Sheltering Dreams" wirkt plötzlich viel atmosphärischer und nicht mehr so schief. Wobei ich Daniela natürlich auch nicht ihren Charme absprechen möchte, aber die hohen Töne saßen halt nicht ganz so. Dafür hatte sie eine weitaus sanftere Stimme.

Insgesamt wirken die Tracks viel runder. Arkadius selbst hat die acht Songs für die neue Platte remastert und damit einen echt guten Job gemacht. Ich finde das Kontrastprogramm auf der Platte insgesamt ganz interessant. Die Entwicklung der Band ist durch die Neuaufnahmen deutlich spürbar.

Während SUIDAKRA ihre Debüt-Platte in diesem Jahr remasterd veröffentlicht, nehmen sie nebenbei bereits ihr 14. Album "Wolfbite" auf. Dieses soll dann 2021 erscheinen. Dabei soll es sich zum ersten Mal um ein Konzeptalbum handeln. Thematisch geht aber diesmal nicht um historische Ereignisse, sondern um walisische Legenden und Geschichten. Wir dürfen gespannt bleiben.

Fazit: "Lupine Essence (ReRelease)" ist halt eher was für Nostalgiker und Fans der ersten Stunde. Natürlich ist es cool, dass die Platte jetzt wieder verfügbar ist, nachdem es jahrelang nicht möglich war, ein Exemplar zu kaufen. Allerdings ist nun vielleicht auch einfach nicht mehr die Zeit für so experimentelle Sachen.

Für die damalige Zeit war es wirklich was Neues. Heute allerdings kommt es mir eben auch wie das vor, was er war. Ein Experiment von jungen Leuten, die neues ausprobieren wollten. Musikhistorisch ist das Album wertvoll, aber heutzutage ist es trotz des Remasters eher unstrukturiert oder positiv ausgelegt, eben komplett Old-School. Trotzdem finde ich es gut, dass noch ein paar unveröffentlichte Neuaufnahmen hinzugefügt wurden und nicht nur die alten Tracks rereleast wurden.

Der kurze neue Album Trailer:

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Sophia Brandt (22.11.2020)

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