WINTER'S VERGE - The Ballad Of James Tig

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VÖ: 11.09.2020
Bandinfo: WINTER'S VERGE
Genre: Power Metal
Label: Pride & Joy Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die bekannteste Power Metal Formation aus Zypern hat wieder zugeschlagen. Mit "The Ballad Of James Tig" präsentieren WINTER'S VERGE das fünfte Studioalbum im 16. Jahr ihres Bestehens. Und zum fünften Mal machen sie es mir nicht gerade leicht. Ich verfolge die Band sporadisch seit ihrem Debüt "Eternal Damnation" (2008). Seitdem wünsche ich dem Sextett aus Nicosia eigentlich den Durchbruch, den einen großen Wurf. Bislang hat das nicht geklappt. Also ist die spannende Frage: Schaffen WINTER'S VEGRE es dieses Mal?

Um nicht lange um den heißen Brei herumzureden, die Antwort lautet ganz klar: NEIN! Was für die vorangegangenen Veröffentlichungen gilt, trifft auch auf "The Ballad Of James Tig" zu. WINTER'S VERGE fabrizieren melodischen, mittlerweile mächtig sinfonischen Power Metal der Marke RHAPSODY OF FIRE, SONATA ARCTICA und einer Prise STRATOVARIUS. Dabei bringt das Songwriting immer wieder ansprechende Hooks hervor und auch technisch ist das Ganze wirklich ordentlich. Aber viel mehr leider auch nicht. Es gibt auf dem neuen Longplayer (wie auch schon auf den vorherigen Alben) keinen Hit, keinen außergewöhnlich guten Song. Musikalisch bewegt man sich 49 Minuten lang in der zuweilen leicht gehobenen Mittelmäßigkeit. Trotz der gefälligen Melodien und Arrangements wirken die neun Songs zu beliebig, kommen ohne jedweden Wiedererkennungswert daher.

Inhaltlich ist der aktuelle Longplayer ein Konzeptalbum, das sich um "James Tig" dreht, eine Figur aus den Werken des zypriotischen Autors und Dramaturgen Frixos Masoura. Musikalisch und optisch sieht man sich einer Melange aus RHAPSODY OF FIRE und dem Score von "Fluch der Karibik" gegenüber, nur dass WINTER'S VERGE dabei weder die Qualität der Italiener und erst recht nicht die von Hans Zimmer und Klaus Badelt erreichen. Ein großer Kritikpunkt ist und bleibt weiterhin der Gesang. George Charalambous hat unbestritten gute Ansätze und auch in mehreren Stücken richtig große Momente. Aber es gibt eben auch keinen Song, der nicht eine Reihe schiefer Passagen und nicht getroffener Töne beinhaltet. Dieses Problem besteht seit dem Debüt, demzufolge kann man hier seit 16 Jahren keinerlei positive Entwicklung erkennen.

Fazit:

"The Ballad Of James Tig" kann man hören. Es ist kein schlechtes Album, aber eben auch kein gutes. WINTER'S VERGE schaffen es leider auch mit ihrer fünften Langrille nicht, nach oben aus dem Durchschnitt auszubrechen. Produktionstechnisch ist alles im grünen Bereich. Schlussendlich ist das Album nur für Power Metal Allesfresser geeignet. Alle anderen Interessierten sollten die Scheibe vor dem Kauf in jedem Fall erst antesten.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (07.09.2020)

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