NUCLEAR WARFARE - Lobotomy

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VÖ: 28.08.2020
Bandinfo: NUCLEAR WARFARE
Genre: Thrash Metal
Label: MDD
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Lineup  |  Trackliste

Die Spaßvögel NUCLEAR WARFARE besitzen viel Humor und ihnen mangelt es nicht an Selbstironie, das macht die Thrash Metalband größtenteils aus, aber dieses Mal schimmert durch den witzigen Haufen „Lobotomy“ ein bisschen Ernsthaftigkeit durch. Keine Angst, die sinnfreien Texte gehören nicht der Vergangenheit an, trotzdem lernt man dabei etwas fürs Leben: Nichts ist tödlicher, als eine Zucchini zu essen.

Was wären NUCLEAR WARFARE ohne brutalen Spaß, „Death By Zucchini“ ist ein Paradebeispiel dafür, das mehr an eine Punknummer erinnert, als an hektischem Gedresche. Das einfach gestrickte Lied warnt vor dem widerlichen Tod durchs Gemüse und kitzelt aus Fritz (Bass, Gesang) ohrenbetäubende Schreie heraus.  Auf drei Minuten gestreckt teilt der Sänger seine Befürchtungen vor dem grünen Tod mit und würde lieber kotzen, als seinen Teller aufzuessen - wer sein Gemüse meidet, lebt dafür länger. 

Rasanter geht es bei „Fuck Face“ zu, wo die deutsche Truppe mit simplen Riffs im klassischen Thrashstil in Höchstform auftritt. Das Highlight ist der Midtempoteil, der für das Gitarrensolo von Listl (Gitarre, Backing Vocals) die ideale Unterlage bietet, denn das Schlagzeug malträtiert die Trommeln durch einen gepflegten Doublebassbeat.  Wie ein unsicher wirkender Teenager stellt Fritz (Bass, Gesang) sich selbst die Frage, ob seine Liebe zum Metalifestyle die richtige Entscheidung gewesen ist, aber egal, „it doesn´t matter what you say, we go on anyway, FUCK FACE!“

Schluss mit lustig, in der Nummer „They Live“ werden NUCLEAR WARFARE von den geldgeilen Außerirdischen ihrer Freiheit beraubt, hier werden eindeutig  andere Saiten aufgezogen. Untypisch geht die „tragische“ Geschichte mit einem progressiveren Aufbau los, Listl (Gitarre, Backing Vocals) zupft sich, über Umwege, durch die Nummer und sorgt für mehr Abwechslung als üblich. Sein Klimpern an der Gitarre gipfelt in einem dramatischen Solo, das sich in die Länge zieht, ohne komplizierten Wirrwarr. Bevor die Band einen leisen Abgang macht, verabschiedet sich der Sänger mit den beunruhigenden Worten „I have come to you to chew bubble gum and bring death and I´m out of bubble gum.“

An blödsinnigen Ideen fehlt es der Thrash Metaltruppe in keiner Weise, das haben sie mit „Lobotomy“ mal wieder unter Beweise gestellt. Sehr erfrischend ist das Lied „They Live“, das sich durch einen komplexen Aufbau von den anderen abhebt. Als Kontrast steht die lustige Geschichte der Aliens, was sehr unterhaltsam ist, aber das war es auch mit der Ernsthaftigkeit. NUCLEAR WARFARE haben nicht zu viel versprochen, das einzig störende dabei ist der fehlende rote Faden von „Lobotomy“. 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Julian Dürnberger (23.08.2020)

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