RAMOS - My Many Sides

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VÖ: 07.08.2020
Bandinfo: RAMOS
Genre: Melodic Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

JOSH RAMOS ist bekannt für seine Arbeit bei THE STORM, HARDLINE und auch LE MANS. Kein Wunder, dass sich der Gute auf dem Frontiers-Label wiederfindet.

Auf seinem neuen Solo-Album "My Many Sides" werden einmal mehr große (Sänger-)Namen aufgeführt, so dass man durchaus von einem weiteren Projekt aus dem Hause Frontiers sprechen kann. Wird nun das Namedropping der Scheibe gerecht?

Ernüchternd nehme ich (einmal mehr) den Sound der Vorab-Mp3-Version zur Kenntnis. Ein ziemlich übler Rumpelsound beleidigt da meine Lautsprecherboxen, ein Check bei Youtube beim offiziellen Video zu "All Over Now" bietet da nur marginal Besserung, so dass davon auszugehen ist, dass die Produktion offenbar so geraten ist. 

Wer angesichts der Historie von Herrn RAMOS aalglatten Melodic-Rock oder gar AOR erwartet, der dürfte enttäuscht werden. Die rockigen Songs klingen recht bluesbetont und erinnern ab und an sehr deutlich an BADLANDS, ohne jedoch deren Klasse zu erreichen. Und genau das ist auch das Problem des Albums. Es ist nicht richtig schlecht aber auch alles andere als überragend. Wären nicht die überragenden Vocalisten am Start, bliebe unter dem Strich angesichts des doch eher durchschnittlichen Songwritings nicht viel übrig.

So ist es einmal mehr so, dass klangvolle Namen für Stangenware verheizt werden. Die Songs dümpeln oftmals einfach vor sich hin, man wartet auf einen zündenden Refrain, der dann aber dann nicht kommen will. HEAVEN AND EARTH-Vocalist Joe Retta bekommt mit vier Stücken die meisten Songs, von denen "All Over Now" (Video siehe unten) gleichzeitig der beste Song der Albums ist. Neben den (blues-)rockigen Songs sind überraschend (zu?!) viele ruhige Songs/Balladen am Start. Von diesen bleiben lediglich "Blameless Blue" mit TYKETTO'S Danny Vaughn und einmal mehr das von Sangesgott Eric Martin intonierte "Forefather" haften. "Immortal" (ebenfalls eine Ballade) kann auch Tony Harnell nicht retten und "I Have Been Waiting" hätte es trotz Harry Hess-Vocals auf kein HAREM SCAREM-Album geschafft. 

Die Höhepunkte sind rar gesäht. Lediglich am Schluss wird es es noch einmal sehr emotional, als der im letzten Jahr verstorbene Tony Mills mit einer seiner letzten Gesangsperformances auf "I'm Only Human" zu hören ist.

Lange Rede kurzer Sinn: "My Many Sides" ist trotz der großen Namen ein leider nur sehr durchschnittliches Album geworden, das verkaufstechnisch sicherlich keine großen Bäume ausreissen wird. Die Produktion ist drucklos und die Songs eher langweilig vor sich hinplätschernd. Sorry, mehr als drei Punkte kann ich mit Wohlwollen hier leider nicht vergeben.

                   



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (31.08.2020)

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