CLOUD CRUISER - I: Capacity

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VÖ: 07.02.2020
Bandinfo: CLOUD CRUISER
Genre: Stoner Rock
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Da stehst du nachts in deinen Lederklamotten im Lichtkegel der Straßenlaterne, als ein schwarzer Van aus den Schatten angedümpelt kommt... Sekunde mal. Irgendwas an dieser Einleitung klingt jetzt schon sehr falsch. Verwerfen wir das lieber mal. Restart.

Hallo Freunde! Könnt ihr euch an das Gefühl erinnern, als ihr das erste Mal in einer blechernen Mülltonne gewühlt habt (Ja, man. Das ist besser!)? Ihr seid tief in den Schmodder getaucht, habt nicht erwartet etwas zu finden, als ihr am Grund des Bodens doch noch irgendwas Schleimiges zu packen bekamt!  Ihr habt ihm keine Chance gegeben zu entwischen, es wie einen wütenden Aal an Land gezogen und verspeist! Es schrie! Es brüllte, es schlug um sich, aber euer Hunger war sein Untergang! *GLURRP! GLURRP!* Das hat gemundet! Solche Zeiten gehören der Vergangenheit an, da ihr inzwischen älter und weiser seid und keine Zeit mehr für solche Forschungsreisen habt, obwohl ihr einen Anflug von Appetit nicht leugnen könnt!

"I: Capacity" der US-amerikanischen Stoner CLOUD CRUISER huscht als EP leicht unter dem Radar hindurch und sinkt auf den Grund des Bodens, wo sich ein Potpourri aus durchs Raster gefallenen Musikproduktionen gebildet hat. Ist es dort verloren, während aus eurem Appetit bereits ein Magengrummeln entwächst? So lange eure engagierten Stormbringer-Tiefseetaucher die letzten Ecken des musikalische Beckens nach Ablagerungen absuchen und furchtlos an den Haken nehmen, was noch zappelt, wird euer Gehörgang niemals Hunger leiden!

CLOUD CRUISER haben zwar ohne die zwei Live Tracks am Ende eine "nur" 23:20 Minuten lange EP im Torpedorohr, aber in den letzten Tagen stießen wir wiederholt auf Bands aus ähnlichen Genres, die eine solche Gesamtspielzeit auch bei vollwertigen Alben für legitim halten.

Die "I: Capacity" EP überzeugt mit Laufzeit, Artwork und Inhalt und eignet sich hervorragend für zwischendurch.

Song Nr. 1, "Transmission": Vorzügliches kosmisches Chaos - Raumausfüllend.

Song Nr. 2, "Glow": Setzt an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Frühe QOTSA- oder DESERT SESSIONS-Einflüsse.

Song Nr. 3, "Gone": Etwas erdiger, weniger kosmisch, leichte BLACK RAINBOWS oder sogar HENRY ROLLINS Vibes.

Song Nr. 4, "575" Easy Rider-Grölen im Desert-Setting.

Song Nr. 5: "Orbitalclast": Etwas schwächer als der Rest, macht aber Spaß.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Daniel Hadrovic (09.07.2020)

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