MARYANN COTTON - Hallelujah

Artikel-Bild
VÖ: 03.07.2020
Bandinfo: MARYANN COTTON
Genre: Classic Rock
Label: El Puerto Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Was hätten ein schlanker ELTON JOHN, ein zahnregulierter FREDDIE MERCURY und ein hübscher ALICE COOPER gemeinsam? Richtig, sie würden die Welt ein Stück weit langweiliger erscheinen lassen.

Wer von letztgenanntem "Godfather Of Shock Rock" nicht genug bekommen kann, und obendrein schon immer eine Poster-Boy-Version von A.C. herbeigesehnt hat, darf bei "Hallelujah" Ohren und Augen riskieren. Die acht Songs schippern im Fahrwasser von "Welcome 2 My Nighmare", dem 2011er Werk von Altmeister Cooper. Dass sich hier keine Legenden wie Bob Ezrin und DESMOND CHILD beteiligt haben ist klar. Auch verdiente Cracks und Veteranen wie JOHN 5, ROB ZOMBIE, KIP WINGER und Wunder-Wuzzi Tommy Henriksen fehlen. Dafür war Cotton's Papa Hal Patino früher mal bei KING DIAMOND, genau wie Honorar-Drummer Snowy Shaw. Genre-Alleshörer, denen das als Kaufargument reicht, werden sich dann wohl auch nicht an dem Malen-nach-Zahlen-Konzept der Dänen stoßen.

Beim abschließenden "My Own Way" versucht man es dann doch noch mit originären Nuancen (nomen est omen). Der auf acht Minuten ausgenudelte Bombast-Rock-Schmus tönt zwar denkbar generisch, der Front-Feschak versucht aber zumindest mal ausnahmsweise nicht wie Onkel Alice zu klingen. Ein emotionaler Vortrag mit einer im klassischen Sinne unausgereiften Stimme kann funktionieren, siehe ROGER WATERS oder zum Teil auch BOB DYLAN. Hier aber hinterlässt die Darbietung fragende Gesichter. Sieht sich der Mann wirklich in der Tradition von THE WHO und QUEEN?

Den besten ALICE COOPER gibt noch immer Vincent Damon Furnier. Sollte der eines Tages nicht mehr zu saustarken Spätwerken wie "Paranormal" oder dem HOLLYWOOD VAMPIRES-Knaller "Rise" fähig sein, entsteht vielleicht ein Vakuum in dem für MARYANN COTTON mehr drinnen ist.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Sandy (03.07.2020)

WERBUNG: Innfield Festival
ANZEIGE
ANZEIGE