ALMYRKVI / THE RUINS OF BEVERAST - Split

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VÖ: 12.06.2020
Bandinfo: ALMYRKVI
Genre: Black Metal
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste

Der Andrang auf Split-Releases sowie der Kult dahinter sind schon immer einigermaßen an mir vorbeigerauscht, weswegen es auch kein biblisches Wunder sein dürfte, dass ich hier nach zehn Jahren Tätigkeit als Redakteur meine allererste Split rezensiere. Für sich genommen ist das selbstredend ein langer Zeitraum, aber selbst privat müssen die Sterne schon goldrichtig stehen, dass ich mich mit derartigen Releases auseinandersetze, sprich: es müssen sich zwei oder mehrere Künstler zusammenfinden, mit denen ich auch einzeln connecten kann und ausserdem, was eigentlich viel wichtiger ist, sollte dabei auch mehr als eine vierminütige B-Seite von anno dazumal zustande gekommen sein. Bei ALMYRKVI und THE RUINS OF BEVERAST sind genau diese Anforderungen vollständig erfüllt, also ward im Hause Staub nicht allzu lange gezögert worden.

Über die bloße Spielzeit kann man sich definitiv nicht beklagen, denn sowohl das isländische Black-Metal-Duo als auch das deutsche Black-/Doom-Metal-Soloprojekt kommen jeweils mit zwei Songs auf gut 21 Minuten. Dass das alleine noch nichts heißen muss, ist selbsterklärend, doch haben beide Parteien hörbar viel Mühe investiert, um diese Zusammenkunft so wertig wie möglich zu gestalten. ALMYRKVI bedienen ihrerseits in "Asomatous Grove" und "Managarmr" genau den Stil zwischen isländischem Black Metal, DARKSPACE und BLUT AUS NORD, den man bereits von der EP "Pupil of the Searing Maelstrom" sowie dem Full-Length-Debüt "Umbra" (das Review dazu findet ihr hier) kennt und schätzt, weiten den atmosphärischen Wirkungskreis aber noch ein wenig aus. Und auch THE RUINS OF BEVERAST bleiben sich bzw. dem letzten Album "Exuvia" stilistisch treu, was allerdings so ziemlich der einzige kleinere Kritikpunkt meinerseits ist, denn: "The Grand Nebula Pulse" ist ein 13-minütiger Intro-Track bestehend aus ritualistischen Gesängen und Chören sowie psychedelischer Percussion, der auf Albumlänge wohl deutlich effektiver wäre. Dennoch ergibt dieser im Zusammenspiel mit "Hunters" einen hochklassigen Beitrag, der, wie auch die ALMYRKVI-Seite, anscheinend nicht von der Resterampe geschoben wurde, sondern einen frischen Eindruck hinterlässt.

Achja, mir ist übrigens noch ein weiterer Grund dafür eingefallen, warum ich mit Splits bisher meist wenig bis nichts anfangen konnte: Ich bin einfach kein Vinyl-Jünger. Insofern finde ich es löblich, dass Ván Records und auch andere kleinere Labels diese Schallplatten-Exklusvität Stück für Stück aufgebrochen haben und dieses Material auch als CD anbieten. Unabhängig davon kann man sich diese deutsch-isländische Co-Produktion durchaus im Eigenheim abstellen, zumal beide Bands hiermit auch einen wertigen Einblick in ihr Schaffen preisgeben und somit auch Neugierde in denjenigen wecken dürften, die sich bisher noch nicht mit ALMYRKVI und THE RUINS OF BEVERAST befasst haben.



Ohne Bewertung
Autor: Pascal Staub (02.07.2020)

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