LORD VIGO - Danse De Noir

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VÖ: 10.04.2020
Bandinfo: LORD VIGO
Genre: Doom Metal
Label: High Roller Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Besonders waren die deutschen Epic Doomsters LORD VIGO bereits auf ihrem Debütalbum "Blackburn Slouls". Auch der Nachfolger "Six Must Die" konnte sowohl Publikum als auch die einschlägigen Magazine überzeugen. Mit ihrer aktuellen, vierten Langrillen-Veröffentlichung schießt das Trio aus dem Rheinland allerdings den Vogel ab! Episch ist man nach wie vor, bzw. vielleicht sogar mehr denn je. Aber KLASSISCHER Epic Doom waren LORD VIGO eigentlich noch nie. Der Sound, den die drei Herren auf "Danse De Noir" kreieren, ist so eigenständig wie es nur geht, es gibt eigentlich nichts Vergleichbares.

Eingebettet in ein lyrisches Science-Fiction-Konzept, das sich im Bladerunner Universum bewegt und sich mit den Erinnerungen der Replikantin Nihlai auseinandersetzt, ist die musikalische Ausrichtung bei allen erkennbaren metallischen Reminenszenzen an IRON MAIDEN, weitere frühe NWOBHM Vertreter wie ANGEL WITCH, natürlich an CANDLEMASS und phasenweise sogar an BATHORY (die Chöre in "And Then The Planets Will Allign") und trotz (oder gerade wegen?) des Sci-Fi-Konzeptes ungemein gotisch ausgefallen. Immer wieder ertappt der Rezensent sich beim Hören dabei, klangliche Parallelen zum Debütalbum "Dawnrazor" der FIELDS OF THE NEPHILIM zu entdecken. Carl McCoys Stimme liegt zwar gut eine Oktave tiefer, klang aber 1987 genauso verhallt und inbrünstig, wie das unglaubliche, unverwechselbare Organ von Vinz Clortho heute.

"Danse De Noir" startet nach dem Intro fulminant mit dem Titelsong und läßt mit der grandiosen Videoauskopplung "At The Verge Of Time" gleich einen zweiten Kracher folgen. Generell ist die Hitdichte hier wesentlich höher, als auf dem Vorgänger "Six Must Die". Weitere Highlights wie "And Then the Planets Will Align" und "Between Despair and Ecstasy" werden immer wieder von kurzen Zwischenspielen unterbrochen, und die gesamtheitliche Harmonie der Stücke erzeugt eine extrem ergreifende, spannende und tiefgründige Atmosphäre, die über die gesamte Spielzeit des Albums spürbar ist.

Der Übersong auf "Danse De Noir" ist allerdings der siebenminütige Albumcloser "Memento Mori", eine Gänsehaut-Hymne per Excellence! Ein überbordend epischer, vielschichtiger und abwechslungsreicher Schlussakzent, bei dem alle Stärken von LORD VIGO noch einmal gebündelt und potenziert werden.

 

Fazit:

Mit ihrem dritten Longplayer "Danse De Noir" machen LORD VIGO noch mal einen gewaltigen Satz nach oben auf der Qualitätsleiter und können sich deutlich von den auch schon starken Vorgänger-Alben absetzen. Der Sound ist dank Experte Patrick W. Engel perfekt an das lyrisch-musikalische Konzept angepaßt. Großes Kompliment, die Scheibe hat absolut das Zeug zum Klassiker!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Ernst Lustig (23.07.2020)

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