BLOODBOUND - Bloodheads United

Artikel-Bild
VÖ: 17.04.2020
Bandinfo: BLOODBOUND
Genre: Melodic Metal
Label: AFM Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup  |  Trackliste

Exklusivitätsalarm im Hause BLOODBOUND! Eine auf 500 Stück limitierte Mini-LP in zeitlosem Weiß biegt mit „Bloodheads United“ um die Ecke und dürfte die inzwischen höchst zahlreiche Fanschar der Schweden, beziehungsweise deren Sammeltrieb befeuern. Geboten wird ein neuer Song, extra für die treuen Fans, die sich im nicht unerheblich großen Fanclub „Bloodheads“ organisieren, sowie vier Live-Tracks. Trotz des eher schlanken Umfangs, dürften gerade die Fans mit dieser Mini-LP, als Brücke zu einem neuen Studioalbum, bestens unterhalten werden.

Das Herzstück der Scheibe, welches auch gleichzeitig Titelgeber ist, ist der eröffnende Song „Bloodheads United“. Bemerkte man schon auf dem letzten Release „Rise Of The Dragon Empire“ einen starken Hang zu SABATON-ähnlicher Epik, so tritt die neue Marschrichtung von BLOODBOUND auch auf dem neuen Song sehr stark in den Vordergrund. Stampfender Marschrhythmus und flächige Keyboard-Teppiche breiten einen hymnischen Soundvorhang aus, hinter dem leider die Gitarren irgendwo im Nirwana verschwinden und nur im Solopart ein wenig aufzeigen. Selbiges Phänomen, das bereits der Kollege in seiner viel gescholtenen Rezension zum letzten Studioalbum bekrittelt hatte – zu Recht, wenn man die restlichen Titel des Minialbums als Vergleich heranzieht.

Wobei man ehrlicherweise von den vier Live-Titeln erst einmal einen abziehen muss, da „Bloodtale“ lediglich ein Live-Intro darstellt, welches jedoch schlüssig in das flotte „Battle In The Sky“ (vom 2017er-Album „War Of Dragons“) überleitet. Und hier sind dann auch die Gitarren, die man im zugekleisterten, gemächlich dahinstampfenden Titelsong bisweilen schmerzlich vermisst. Stampfenden Rhythmus, jedoch mit kernigen Gitarren, findet man im gleichnamigen Titeltrack des 2012 erschienenen „In The Name Of Metal“ und wie BLOODBOUND mit Epik fernab zu Tode produzierter Keyboard-Teppiche glänzen zu wissen, das tritt überdeutlich im abschließenden Live-Track „Moria“ zu Tage. Als Opener des 2011 in die Regale gewuchteten Albums „Unholy Cross“, dem Patrik J. Selleby (damals noch unverheiratet als Patrik Johansson) zum ersten Mal seine Stimme lieh, befindet sich der Titel bis heute berechtigterweise in der Live-Setlist, wie die eingefangenen Publikumsreaktionen dieser Aufnahme vom Bang Your Head 2017 beweisen.

„Bloodheads United“ ist pures Service an den Fans, denen man die schicke Mini-LP nur bedenkenlos weiterempfehlen kann. Jedoch zeigt sie auch überdeutlich, dass BLOODBOUND soundtechnisch äußerst offensichtlich im zugkräftigen SABATON-Fanlager fischen, während die wohldosierte Gitarrenlastige Epik früherer Veröffentlichungen zusehends von breitem Keyboard im Marschrhythmus in Grund und Boden gestampft wird.

 



Ohne Bewertung
Autor: Anthalerero (27.04.2020)

ANZEIGE
ANZEIGE