RHODIUM - Sea Of The Dead

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VÖ: 03.12.2019
Bandinfo: RHODIUM
Genre: Heavy Metal
Label: Sliptrick Records
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Lineup  |  Trackliste

Rhodium ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Rh und der Ordnungszahl 45. Es ist ein silberweißes, hartes, unreaktives Übergangsmetall. Im Periodensys... Ach lassen wir das! RHODIUM sind ein Power/Heavy-Metal-Fünfer aus Griechenland. Die erst 2017 gegründete Truppe steht nunmehr mit dem zweiten Album "Sea Of The Dead" am Start. Soviel zu den harten Fakten. 

Um die Elementarteilchen zu beschreiben, aus welchen sich RHODIUMS Sound zusammensetzt, war ich erst zwar im Begriff, eine relativ simple Formel zu erstellen, muss nun, nach mehrmaligem Hören gestehen, dass sich doch weitaus mehr freie Radikale auf "Sea Of The Dead" tummeln, als erst angenommen. Und dies im guten Sinn! Die griechische Power-Truppe kann sich wohl nicht dagegen wehren, dass sie diverse musikalische Vorbilder im Kopf hatten, als sie ihre musikalischen Fußspuren setzten. Mal ein wenig Power a la HELLOWEEN, mal ein wenig Melo-Dramatik a la ICED EARTH und hin und wieder klingt da stimmlich vielleicht sogar ein wenig NEVERMORE mit (unter anderem bei "Doomsday" definitiv mehr als wenig). 

Stimmlich liefert Sänger/Shouter Mike Livas volle Bandbreite, vergeht sich gekonnt an hohen Screams (wie gesagt, die Nähe zu ICED EARTH bei z.B. "The Emperor" ist nahezu erschreckend), fast schon sanften Vocal-Teilen in tieferen Lagen bis hin zu leicht jämmerlicher Power-Melancholie ("Tapestry Of Time") ist alles machbar. Musikalisch wird mit sauber geschliffenem, qualitativem Sound bedient, ohne es mit Materialschlachten oder instrumentalen Überfliegern an die Spitze zu treiben. Alles solide, alles abwechslungsreich. Auch wenn die Scheibe auf unergründliche Weise manchmal etwas Länge entwickelt und - obwohl musikalisch einwandfrei - die dauerhaft hoch und knartschig gezwirbelte Stimme manchmal ein wenig langatmig, ein wenig angestrengt wirken mag. Doch dies ist allein Geschmackssache.

RHODIUM liefern ein solides Album, das auch beim zweiten und dritten Durchgang noch Neues bietet. Wer die Sangeskunst oben genannter Bands schätzt, wird dieses Album lieben. Alle anderen (mich eingeschlossen), werden sich selbst hassen, weil sie diese Art von Vocals nicht dauerhaft aushalten, aber sich trotzdem irgendwie in die Scheibe verliebt haben. 

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lisi Ruetz (05.04.2020)

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