ECNEPHIAS - Seven - The Pact Of Debauchery

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VÖ: 20.03.2020
Bandinfo: ECNEPHIAS
Genre: Dark Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste

Dunkle Melodiösität mit leicht südländischer Rauheit und sakralem Charme. Ich habe den Stil der Band beim letzten Mal als „Mediterranen Dark Metal“ bezeichnet, weil trotz all der Dunkelheit eine südländische Leichtigkeit dabei war. Nun ist es ein wenig anders, die Italiener haben sich bei „Seven – The Pact Of Debauchery“ verstärkt auf die schwere, dunkle und düstere Komponente ihrer Musik konzentriert. Manche Songs sind richtig doomig-träge, das Mittelmeer Feeling verschwindet, auch wenn die Lyrics auf Italienisch sind. Vielmehr beschäftigen sich Texte wie bei „Vampiri“ mit gothic-morbiden Themen. Die bei „The Sad Wonder Of The Sun“ noch gefühlte Lebensfreude weicht einer düster-emotionalen Qualität, die einen gefangen nimmt.

Beim Songwriting setzt die Band wie auch letztes Mal viel Fingerspitzengefühl an. Zum Beispiel hat „Vampiri“ ein schönes Gitarrensolo, das sehr gefühlvoll in die düstere Melodie geschmiegt wird. „The Dark“ ist anfangs sehr melodisch, die zarten Keyboards bilden einen schönen Kontrast zu den harten, drückenden Riffs. Passend wird ein grölender Sprechgesang eingestreut, der eine schaurige Stimmung in „The Dark“ zaubert. „Run“ klingt ein wenig nach Spielerei, fast als wäre es eine Art Metal Jazz. Die sphärischen Klänge, die eingespielt werden, der düster-zähe Rhythmus bei Gitarren und Schlagzeug/Bass sowie der Wechsel im Gesangsstil machen „Run“ zu einem der vielfältigsten und interessantesten Stücke auf dem neuen Album.

Melodiös und gesanglich sehr schön – auch mit der zarten, unterlegten Frauenstimme – ist „The Clown“. Das Lied erinnert sowohl gesanglich als auch vom Gothic Metal Rhythmus an die Portugiesen MOONSPELL und zählt zu meinem Favoriten auf „Seven – The Pact Of Debauchery“. Mancan zeigt hier die breite Variabilität seiner Stimme und erzeugt insgesamt nicht nur einmal Gänsehaut.

„Tenebra Shirts“ oder das italienisch gesungene „Il Divoratore“ sind melodische, doomig-langsame Stücke, die oft mit ruhigen, fast schon bluesigen, Gitarrenklängen begleitet werden und wo einen der hypnotische Gesang in den Bann zieht.
„Rosa Mistica“ – die ebenfalls italienisch gesungene letzte Nummer des Albums - ist ein Stück, das die Dark Wave Einflüsse von ECNEPHIAS zeigt: Elektronisch stark angehaucht, verzerrte Klänge, dahinpreschendes Schlagzeug. Heavy und destruktiv auf der einen Seite, dann wieder melodisch und mit astreinen Metal Gitarren sowie Solo und Growling auf der anderen Seite liefert es ein breites Spektrum der Dunkelheit.

Es ist immer wieder interessant anzuhören, was von ECNEPHIAS kommt: “Seven – The Pact Of Debauchery“ ist ein mit Liebe gemachtes Album mit vielen feinen Details, die es zu entdecken gibt. Es ist ein Album für schaurig, traurig, ruhige Stunden und somit nicht nur für Doom oder Dark Fans geeignet, sondern immer passend, wenn die entsprechende Stimmung herrscht.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Lady Cat (30.03.2020)

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