INTENSE - Songs Of A Broken Future

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VÖ: 27.03.2020
Bandinfo: INTENSE
Genre: Power Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aus dem Süden Englands, Basingstoke in Hampshire, stammt die bereits 1991 gegründete Power Metal Band INTENSE und schleudert mit dem lebensbejahend benanntem "Songs Of A Broken Future" ihr viertes vollständiges Album auf Pure Steel Records heraus. Traditioneller Metal wird vom Erzgebirge-Label gerne und reichlich veröffentlicht, mit INTENSE haben wir es hier mit einem kleinen Highlight aus dem Repertoire der ostdeutschen Tonschmiede zu tun.

Vorab sei gesagt, dass wir es hier mit keinem traditionellen NWobHM - Album zu tun haben. Power Metal ist der Name of the Game und das können die Jungs ausgesprochen gut. Dieser spezielle Power Metal geht aber nicht in die Eierkneifergesangs-Richtung, sondern eher leicht von NEVERMORE, ICED EARTH, BLAZE BAYLEY und ab und zu BLIND GUARDIAN angehaucht. Die Stimme ist melancholisch und schreit sich nicht das Amalgam aus den 80er-Füllungen, sondern hält das Gesamtprodukt am Boden. Wenn es mal nach oben geht fühlt man sich angenehm an Matt Barlow erinnert, einem der Großen im Metal und einer der Größten die es eigentlich zu deutlich mehr Berühmtheit hätten schaffen sollen/können/müssen. Gleich wie BLAZE BAYLEY, an den Sean Hetherington auch ab und an erinnert. 

Dass wir es hier mit gestandenen Songschreibern zu tun haben, hört man den Songs sofort an. Es wird zwar nicht auf Teufel komm raus Eigenständigkeit zelebriert, aber wenn man ICED EARTH-nahe Songs wie "Final Cry" auf diesem Level zusammenschrauben kann, dann ist das schon gut so. Der Titeltrack hat auch einen leichten "I Died For You"-Einschlag mit etwas progressiverer Ausrichtung. Nicht originell, aber gut aufbereitet ist auch nicht schlecht.

Das Album glänzt immer wieder durch wunderschönes Riffing und ebensolche Twin-Leads. "I Agonise" darf ich hier als Beispiel anbieten. Die Grätsche zwischen den oben genannten Einflüssen und dem unaufgeregten Songwriting machen aus diesem Album durchaus ein Werk, das sich öfter im Abspielgerät meiner Wahl wiederfinden wird. 

"Songs Of A Broken Future" ist ein wenig zu lang geraten. Ich habe mittlerweile für mich feststellen dürfen, dass eine Albumlänge von ungefähr 45 Minuten einigermaßen ideal ist (meine Ansicht. Progheads werden das unter Umständen nicht so sehen, Thrashfanatiker mag vielleicht das schon zu lange sein.). Aufgrund der Tatsache, dass das letzte Album schon 2011 veröffentlicht wurde, lag wohl einiges an Material auf dem Schneidetisch und hat es schlussendlich aufs Album geschafft. Einen Song wie "The Tragedy Of Life" hätte es nicht unbedingt gebraucht, "Stand Or Fall" mit dem METALLICA-Gedächtnis-Riff ("Holier Than Thou") eher auch nicht, aber angesichts der vielen Hochkaräter kann man hier gerne drüber hinwegsehen. 

INTENSE machen sich mit "Songs Of A Broken Future" in der englischen Metalszene breit und liegen für meinen Geschmack deutlich vor all den rückwärtsgewandten trven Metalbands die uns seit einigen Jahren bruttoregistertonnenweise um die Ohren geschmissen werden. Ein, zwei richtige Überhits und das Album wäre ein richtiger Knaller geworden, aber auch so geht "Songs Of A Broken Future" geschmeidig ins Ohr.

 



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (10.04.2020)

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