LOST LEGACY - In The Name Of Freedom

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VÖ: 20.03.2020
Bandinfo: LOST LEGACY
Genre: Power Metal
Label: Pure Steel Records
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Lineup  |  Trackliste

So richtig veröffentlichungswütig ist die Band, die seit geraumer Zeit durch mein Büro schallt ja nicht gerade. Gegründet vor über zwei Jahrzehnten, im Jahr 1998, veröffentlichten die New Yorker "schon" 2009 ihr erstes Album. Danach folgte Funkstille und ein heftiger Lineupwechsel, bevor LOST LEGACY nun, elf Jahre später endlich das zweite Album auf den Weg bringen konnten. Ich würde jetzt gerne den alten Spruch "Gut Ding braucht Weile" bemühen, aber so gut ist das Ding dann auch nicht geworden, um es mit der doch recht langen Weile zu rechtfertigen.

Dabei hatte es so gut begonnen. Das Artwork des Covers ist eines der schönsten seit Langem! Ich stehe ja wirklich auf dieses kitschige Zeug mit Schwert, Engelsflügel - mit sowas kann man bei mir noch richtig fett punkten. Das Intro, stimmige Pianoklänge, machen auch gleich Appetit auf ein richtig episches Werk: Rise To Glory! Doch was folgt sind 45 Minuten pure Höhepunktslosigkeit, verteilt auf insgesamt acht Tracks, die es trotz mehrerer Durchläufe nicht schaffen, sich irgendwie in meinen Gehörgängen einzunisten. Stilistisch bewegen sich die Amerikaner mit ihren tief patriotischen Texten in den Gewässern der klassischen US-Power Metal Bands. Das passt, mit METAL CHURCH absolvierte man im Vorjahr immerhin erfolgreich eine US-Tournee. Der Titeltrack atmet dann sogar ein wenig NWOBHM-Luft und erinnert vage an IRON MAIDENs Bayley-Era. Interessantes Detail, denn ähnlich wie bei Blaze Bayley scheiden sich die Geister auch bei LOST LEGACY an der Stimme von Sänger Dave Franco, der nach 20 Jahren Bandgeschichte das einzige verbliebene Gründungsmitglied zu sein scheint. Als "außergewöhnlich voluminös" beschreiben sie die einen, "ohne jeden Wiedererkennungswert und viel zu flach" wäre mein Urteil. Was im Großen und Ganzen recht gut zum Songmaterial passt, das mehr oder weniger Höhepunktslos zwischen nicht wirklich gut und nicht wirklich schlecht aus dem Boxen kriecht. Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet die Nummer "Will You Remember" nach dem fünften Hördurchgang ein leises Deja Vu in mir weckt.

Die Jungs aus der Bronx zeigen sich von alldem reichlich unbeeindruckt und ziehen ihren Stiefel beinhart und schnörkellos durch. So eine Konsequenz hat auch durchaus ihren Charme, das muss man neidlos anerkennen. Und so werden auch LOST LEGACY gewiss ihr Publikum finden, vorausgesetzt es dauert nicht wieder elf Jahre bis zur nächsten Veröffentlichung.

 



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: adl (17.03.2020)

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