HASSWUT - Atomkrieg

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VÖ: 13.03.2020
Bandinfo: HASSWUT
Genre: Industrial Metal
Label: Art Gates Records
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Lineup  |  Trackliste

Schon irgendwie krass: Name der Band, Titel des Albums und die Songs sind deutsch. Die dahintersteckenden Namen klingen Spanisch, die Studios befinden sich in Spanien und produziert wurde in Spanien. Und obwohl so viel Spanien drin steckt, kommt unterm Strich etwas raus, dass sich in der Nähe von wütendem Electro und NDH ansiedelt, oder auch gelegentlich bei Industrial. Mit diesem Sound im Background ist es verständlich, dass HASSWUT unter anderem mit EISBRECHER, NACHTMAHR oder OST+FRONT auf Tour waren.

In ihrem dritten Album „Atomkrieg“ schaffen HASSWUT es neuerlich eine recht gelungene Mixtur von Dancefloor Elektrobeats vermischt mit heavy Gitarrenriffs und aggressiven Vocals zu bringen. Ihre Songtitel und Inhalte befassen sich eindeutig mit düsteren oder grauslicheren Inhalten, es wird kein Blatt vor den Mund genommen und Schimpfworte unter der Gürtellinie sind an der Tagesordnung.  

HASSWUT – der Name ist Programm. Alleine schon der Starter „Der Radioaktive Mann“, hat gewaltigen Biss. Aggressionen sind vom ersten Takt an zu hören. Der Elektro-Beat hämmert, die Gitarren kommen mit knalligen Riffs, die Drums sind massig. Gesanglich pendelt Sänger Daniel zwischen Aggressivität, normalem Gesang, Gegröle und düsterem, Angst machenden Sprechgesang. Ein ordentliches Dancefloor-Stück, weil bei diesem Rhythmus kann man nicht still stehen. Disco, Disco und Glitzerkugel bzw. Stroboskop-Feeling kann ich nur sagen.

Die zehn Songs lassen einen nicht zur Ruhe kommen. In der Manier von Opener „Der Radioaktive Mann“ geht es weiter. Besonders auffällig zum Beispiel „Vorwärts“. Erneut dieser Beat, dem man sich nicht entziehen kann. Eigentlich klingt das wie ein Kinderreim: „Komm mit mir, tanz mit mir…“ Es ist aber in Wahrheit ein Extrem-Song und klingt mehr nach Kriegsmarsch, als alles andere, weil die vorherrschenden Emotionen Aggression und Hass sind (no na – Hasswut – eh kloa).

Gelegentlich klingen die Jungs, als hätten sie bei RAMMSTEIN abgekupfert. Der „Atomkrieg“, zu dem man flott hin marschiert, bringt Gesang mit betontem „R“, klingt also ein wenig nach Till Lindemann, bzw. der ganze Song ist recht RAMMSTEINartig. Sicher auch gewollt: der Klang von „Die Macht“, der „Du Hast“ ähnelt. Also wieder ein kleiner RAMMSTEIN Klon.

Überraschendes Detail: „La Purga“, das ist nämlich spanisch gesungen und weicht daher von der Linie des restlichen Albums ab. Das könnten sie in meinen Augen öfter machen, es muss ja nicht immer deutsch sein.

Fazit:
Hass und Wut kennt jeder. Die hat man doch öfter im Bauch.
Atomkrieg hingegen ist nicht jedermanns Sache.
Die Spanisch-Deutsche-Freundschaft ist also im Prinzip eine Band, die für destruktiv orientierte Electro-Freaks ein richtiges Schmankerl darstellt. Die Inhalte, der Beat, die Aggressivität – das ist genau das, was eine ganz bestimmte Sorte Hörer anspricht. Diese werden es lieben. Im Metal Bereich hat das Teil aber nicht viel verloren.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (19.03.2020)

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