HELLSODOMY - Morbid Cult

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VÖ: 06.12.2019
Bandinfo: HELLSODOMY
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Saturnal Records
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Lineup  |  Trackliste

Merhaba HELLSODOMY, hoşgeldin!

Passend zum Nikolaus, der übrigens aus der Türkei kommt (der bei uns in der Südweststeiermark ist aber eindeutig der ortsansässige Konditor! - se Lekthor), veröffentlicht die türkische Band HELLSODOMY einen weiteren Longplayer. Nach dem Demo "Masochistic Molestation" (2014), der EP "Sodomy Is Nigh" (2015), dem Album "Chaostorm" (2016) sind die vier Istanbuler Kerle musikalisch wieder am Start.

Ich als absoluter Freund der Türkei (reise mit der Familie seit 2010 jedes Jahr dorthin und kenne mehr als nur die All Inklusive - Hotels. Ich kenne auch Orte wie Edirne, Küthaya, Afyon oder Mersin - somit auch die türkische, echte Mentalität. Musikalisch ist mir in der Türkei bislang nicht viel vorgestellt worden, zumindest nichts was mit Metal zu tun hat. Einige meiner türkischen Freunde kennen zwar IRON MAIDEN, METALLICA oder auch SODOM - aber das war es auch schon.
Von HELLSODOMY hörte ich zwar mal bei meinem Barbier in Mahmutlar (Alanya) aber ernsthaft in Erinnerung sind sie mir nicht geblieben.

Der Silberling mit den Namen "Morbid Kult" startet mit einem instrumentalen Intro. "Into Perversion" lässt erahnen was einen erwartet. Im schlimmsten Falle gehe ich einfach mal davon aus, dass in wenigen Sekunden mir jemand fies ins Ohr brüllen wird. "Endless Demise" startet - das klingt ja gar nicht mal so verkehrt. Flotter Thrash-/Death-Metal mit sehr zügigen Knüppeleinlagen, einem Bassmann der gerne auf die Saiten klopft und zwei Gitarristen die ihre 6-Saiter zügig spielen. Ich versuche immer wieder, auch über den Gesang Parallelen zu finden, ist aber schwer. Der Song "Pestilence Of Black Blood" klingt - wie der Rest des Albums - ein wenig nach MORBID ANGEL (damals in den Ardennen), ein wenig PESTILENCE, etwas CANCER und manches mal auch SUFFOCATION. Mag sein das der eine oder andere es anders sieht - aber ein wenig klingt es danach.

"Charged to kill" ist für mich das Highlight auf dem Album. Ich mag es, wenn es in diesem Tempo vorwärts geht - nicht sinnloses Draufgebolze sondern so, dass man in einzelnen Abschnitten als Zuschauer im Publikum noch die Möglichkeit hätte, an seinem Bier zu nippen ohne das andere es mit Schubsereien zum Auskippen bringen. Das ist geil - ebenso der Song "From the Seed To The Grave". Ich stelle mir 150, 200 Leute vor der Bühne vor, die die Location zum Beginn des Songs auseinander nehmen. Ein Album muss so klingen, dass ich mir eine Band auch live antun würde.

Zum Ende des Albums wird es nicht anders - es bleibt bei einer klaren Linie die uns HELLSODOMY hier vermitteln. Gnadenloser Thrash-/Death-Metal aus der höherklassigen Liga des Genres. Das ist eine lupenreine, klare Ansage aus der Türkei - die Jungs vermitteln mit dem Album "Morbid Cult" das man auch aus dem Metal-Niemandsland ernstnehmen sollte.

Anspieltipp ist für mich ganz klar "Mortem in Comfort".

       


Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Jörn Janssen (04.12.2019)

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