DRAGONFLY - Zeitgeist

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VÖ: 25.10.2019
Bandinfo: DRAGONFLY
Genre: Power Metal
Label: Art Gates Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Spanische Power Metal Band DRAGONFLY erschien erst vor kurzem auf meinem Radar. Ausgelöst wurde das Echolot durch Sänger Pablo Solano. Einerseits, weil er recht gut singt, andererseits aber vor allem wegen seiner tollen Mähne, und Old-School-Rock-Girls wie ich stehen auf die Typen mit langen Haaren. Anders gesagt, mir erschien das Video zu "El Guardian Del Tiempo" eine recht gute Ausgangsbasis, um für diese Band ein Review zu schreiben.

Leider hat mich der Rest des Albums nicht so überzeugt, wie dieses eine Video. Überwiegend klingt es nach "wir möchten gerne, bringen es aber doch noch nicht so hin wie die Großen". DRAGONFLY haben gute Ansätze und gehen ein wenig andere Wege. So ist zum Beispiel mal das gesamte Album auf Spanisch - was ich gut finde, es muss nicht jede Band auf Englisch singen. Oft findet man bei Power Metal Bands ein Gesangsduo, wo die Nummer zwei eine hübsche Maid ist, die in hohen Tönen trällert. DRAGONFLY bedienen uns auch mit hohen Tönen, jedoch werden diese vom Bassisten geliefert, der sich Höhenlagen abringt, als würde ihn jemand in die Eier kneifen. [Anm. d. Lekt.: Aua!] Und diese Tonlage ist nun absolute Geschmackssache.

Wie schon eingangs erwähnt, fiel das Duett im Video auf, wobei ich die Sing-Parts von Bassisten Juanba noch recht witzig fand. "El Guardian Del Tiempo" ist mit Sicherheit einer der besseren Songs auf dem Album und spielt sich irgendwo zwischen Power Metal und Hard Rock ab. Es ist melodisch, mit ein paar Disharmonien gewürzt, bringt Rhythmenwechsel, gute Gitarrensoli, flotten Bass, Doublebass und recht nettes gemachten Keyboardsound. In Summe also ein gutes Songwriting. Und dann ist die andere Seite der Medaille. Ruhige akustische Nummern können vor allem bei Rockbands oft großartig sein. Leider finde ich bei "Un Ultimo Adios" aber das Gejaule/Gekreische vom Bassisten nicht gefällig. Das ist sicher nicht jedermanns Sache. Warum man diesen Weg geht, ist mir ein Rätsel.

Der Rest ist besserer Durchschnitt und zeigt hie und da Klasse, wenn sich Pablo Solano wie ein Opernsänger anhört, und die Bässe wummern. Seine intensive und emotionale Singart klingt sehr gut bei "Estrella Fugaz" oder dem symphonisch angehauchten "Alter Ego". Er ist für mich das Markenzeichen der Band und verpasst den Nummern mit seiner Stimmte einen eigenständigen Sound.

"Zeitgeist" (warum eigentlich ein deutscher Titel?) ist im Endeffekt ein Album, an dem die Jungs für meinen Geschmack noch etwas länger hätten rumfeilen sollen. Und die zweite Sänger Rolle ist gelegentlich echt fraglich. Da wundert es mich dann doch nicht, dass ich von dieser Band bisher noch nichts mitbekommen habe.

 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Lady Cat (23.10.2019)

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