VISIONATICA - Enigma Fire

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VÖ: 12.07.2019
Bandinfo: VISIONATICA
Genre: Symphonic Metal
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

VISIONATICA haben mit ihrem Debüt einen mehr als ordentlichen Start hingelegt und konnten sich so für ein größeres Label wie Frontiers Records empfehlen. Unter jenem Banner erschien bereits im Juli das zweite Werk "Enigma Fire", das da anknüpfen möchte, wo "Force Of Luna" aufgehört hat. 

Das orientalisch angehauchte Intro inkludiert bereits Sängerin Amara, die mit ihrer Range ordentlich Eindruck schindet. Es entsteht eine dichte Atmosphäre, die definitiv Lust macht auf die folgenden acht Tracks. Was leider Gotts beim Opener "The Pharaoh" sofort auffällt, ist die pappige Produktion. Vor allem die Drums sind katastrophal abgemischt und passen nicht zum Rest der Instrumentierung. Es tut fast weh in den Ohren. Auf dem Vorgänger wirkte der Sound noch weitaus homogener. Was vom Klang nicht beeinflusst wird, ist Amaras grandiose Stimme, die dieses Stück trägt. Mir fehlt zwar ein wenig die Intensität und die Hook haut mich gerade als Opener nicht wirklich vom Hocker, aber als Einstieg ist das durchaus als solide zu betrachten. "Fear" ist einer dieser Songs, der EIGENTLICH alles richtig macht. Toller ruhiger Beginn, der in wuchtiges Riffing übergeht und seichte Orchestrationen implementiert. In den Strophen gewinnt der Song allgemein an Intensität und mündet in einem Refrain, der mich gut und gerne an den früheren WITHIN TEMPTATION Sound erinnert. Tolle Melodiebögen, die mich mitzureißen wissen! Wäre da nur nicht dieser "Ausklang"... Statt uns gen Ende ein drittes Mal den epischen Chorus zu servieren, singt Amara gefühlt eine Minute lang stumpf "Feeeeeeeeaaaaaar Feeeeeeeeaaaaaar!" und irgendwann denkt man sich "Ja, ich hab's kapiert, Furcht!". Verschenktes Potenzial, das den Song ein stückweit kaputtmacht. Wo das Album seine größte Stärke offenbart, ist tatsächlich das Ende. "Secrets Of The Ancestors" und "Rise From The Ashes" sind ein tolles Rundum-Sorglos Paket, das mich als Symphonic Metal Liebhaber vollends abholt. Keine unnötigen Längen oder Patzer, die die Songs zerrupfen. Gerade "Secrets Of The Ancestors" legt ein gutes Tempo hin und steigert sich zum Ende hin immer mehr. Dazwischen mischen sich Songs wie "To The Fallen Roma", die mich einfach nicht erreichen wollen. Das Songwriting wirkt etwas unausgefeilt, was man dem Debüt überhaupt nicht vorwerfen konnte. Manche Songs wurden hier gefühlt nicht zuende gedacht und die schwache Produktion trübt das Gesamtergebnis noch ein stückweit mehr. So ist "Enigma Fire" kein schlechtes Album, aber im Großen und Ganzen dennoch ein Schritt zurück. 



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Sonata (10.09.2019)

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